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Worauf es bei der Karriereseite eines Unternehmens ankommt
Während vor einigen Jahren noch fast ausschließlich Stellenanzeigen in Zeitungen und Amtsblättern zur Jobsuche genutzt wurden, greifen die meisten Menschen heutzutage auf das Internet zurück, wenn sie nach neuen Arbeitsplätzen Ausschau halten. Personalexpertin Laura Holder erklärt, welche fünf Aspekte Unternehmer bei der Erstellung und Pflege ihrer Karriereseite im Internet beachten sollten.
Die Wahrnehmbarkeit des Betriebs erhöhen
„Zu Beginn ist es vor allem wichtig, die Auffindbarkeit des eigenen Unternehmens im Internet zu analysieren“, erklärt Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung der Handwerkskammer Reutlingen. Denn nur, wenn ein Betrieb über die gängigen Suchmaschinen zu finden sei, könne er sich auch im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter gut platzieren.
„Heutzutage ist die Website oft die Online-Visitenkarte als Arbeitgeber, weshalb wir in der Beratung für Personal- und Organisationsentwicklung Handwerkern individuelle Hilfestellung geben, damit sie ihre sogenannte Suchmaschinenoptimierung (SEO) verbessern können. Eine Erstellung oder Überarbeitung der firmeneigenen Karriereseite ist oftmals ein sinnvoller erster Schritt, gefolgt von einer mobil-gerecht optimierten Seite.“ Dadurch werden die Seiten bei der Suche besser gelistet.
Auf den Inhalt kommt es an
„Aussagekräftige Inhalte und eine saubere Gliederung und Struktur geben der eigenen Karriereseite den richtigen Rahmen“, so Holder. Wichtige Inhalte sind beispielsweise
- die aktuellen Stellenangebote
- Karrieremöglichkeiten,
- Tätigkeitsfelder sowie
- Informationen zur Unternehmenskultur.
Dabei sollte immer zwischen den verschiedenen Zielgruppen, also Fachkräfte und Auszubildende, unterschieden werden.
„Geben Sie potenziellen Bewerbern einen kurzen Einblick in Ihren Betrieb.“ „Was für Werte vertreten wir als Betrieb?“, „welche Vorteile hat ein Arbeitnehmer bei uns?“ und „was macht unseren Betrieb besonders?“ sind Fragen, die zur Orientierung dienen können.
Eine zentrale Regel für Unternehmen: Bleiben Sie authentisch. Nutzen Sie beispielsweise Fotos, um potenziellen Bewerbern einen ersten Eindruck vom Unternehmen zu vermitteln. Mitarbeiterkommentare oder Videos, in denen Beschäftigte und Auszubildende über ihren Arbeitsalltag berichten, eignen sich ebenfalls hervorragend.
Nutzen Sie die richtigen Schlagwörter
Eine Karriereseite mit aktuellen Stellenangeboten ist gut, muss aber erst einmal gefunden werden. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Nutzerverhalten zu beschäftigen. „Wer die typischen Begriffe berücksichtigt, die Nutzer bei der Suche verwenden, verbessert seine Präsenz in den Ergebnislisten der Suchmaschinen“, sagt die Beraterin.
Eine Möglichkeit ist es, einfach selbst zu überlegen, welche Begriffe den Inhalt ihrer Seite am besten beschreiben. Wichtig zu beachten ist, dass die wichtigsten Schlagworte jeweils am Beginn des Textes stehen sollten, so dass Suchmaschinen die jeweiligen Jobangebote besser anzeigen.
Darüber hinaus können Unternehmer auf professionelle Tools zurückgreifen und eine Keyword-Analyse durchführen, um geeignete Schlagworte herauszufinden. Die bekanntesten Werkzeuge sind Google Trends, mit der die Verwendung von Suchanfragen im zeitlichen Kontext visualisiert wird, und der Keyword-Planner von Google Ads, mit dem die Popularität eines Keywords identifiziert werden kann. Bing, die Suchmaschine von Microsoft, bietet einen solchen Dienst kostenlos an.
Die Bedeutung von Links
Links von anderen Internetseiten auf die eigene Internetseite, die als so genannte Backlinks bezeichnet werden, bieten Besuchern die Möglichkeit, die firmeneigene Website besser zu erreichen. „Zudem wird Suchmaschinen dadurch gezeigt, dass die Website sehr interessant und relevant ist.“ Dies kann vor allem bei thematischen Inhalten genutzt werden und mit den Social-Media-Profilen oder Webverzeichnisse verbunden werden.
Aktuell und geduldig bleiben
„Suchmaschinen ändern die Bewertung von Websites über die Zeit. Links und Keywords machen sich teilweise erst nach Monaten bezahlt, genauso verhält es sich mit dem Eingang von Bewerbungen“, so Holder. Betriebe sollten daher nicht permanent die Grundstruktur ihrer Website ändern, sondern in frischen und neuen Inhalt investieren.