"Eine coole Sache"
Baden-Württemberg gibt den mittelständischen Unternehmen im Land eine Bühne: Herzstück der im Mai gestarteten Kampagne „Mittel ist MEGA“ sind die Menschen, die den Mittelstand ausmachen. Eine von ihnen ist die Auszubildende Annika Ellguth aus Reutlingen.
Wie wird man eigentlich Werbeträgerin in einer landesweiten Kampagne? „Ich habe mich nicht beworben“, antwortet die angehende Land- und Baumaschinenmechatronikerin, die praktisch mit Beginn der Ausbildung auch als Ausbildungsbotschafterin an Schulen unterwegs ist, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern. Über das Auswahlverfahren weiß sie so viel zu berichten, als dass 15 Kandidatinnen und Kandidaten aus den acht Handwerkskammerbezirken im Land im Rennen waren. Über die Anfrage mitzumachen, habe sie sich gefreut. „Ich finde es gut, dass die Politik dieses Thema aufgreift. Und es ist natürlich spannend, bei einer solchen Produktion dabei zu sein.“
Werkstatt als Kulisse
Im März war es so weit: einen Tag lang verwandelte sich die Werkstatt des Bauunternehmens Brodbeck in Metzingen samt Fahrzeugen und Maschinen in eine Kulisse für das Fotoshooting und den Videodreh. Ein fixes Drehbuch habe es nicht gegeben, so Ellguth. Die Werbeprofis hätten vielmehr vor Ort geschaut, was funktionieren könnte. So seien bei den Fotoaufnahmen, darunter Portraits, typische Arbeitssituationen und ein Gruppenbild mit dem Werkstattteam, zahlreiche Ideen und mehrere Varianten probiert worden. Die Bewegtbilder seien in 15 Takes entstanden, verrät Ellguth.
Ihren nächsten Einsatz hatte Ellguth auf den Stuttgarter Schlossplatz. Wirtschaftsministerium und Verbände gaben dort Mitte Mai medienwirksam den offiziellen Startschuss der Kampagne. Ein wenig Aufregung sei schon im Spiel gewesen, sagt Ellguth, vor allem in der Vorbereitung und direkt im Anschluss an die Veranstaltung. Beim Termin selbst keine Spur davon. Als „voll fokussiert“ beschreibt sich Ellguth im Rückblick, die bereits bei einigen Events und Diskussion Bühnenerfahrung sammeln konnte. Der gemeinsame Auftritt mit Ministerin und hochrangigen Wirtschaftsvertretern sei völlig entspannt abgelaufen.
Auf allen Kanälen präsent
Die einzelnen Medienbausteine, Plakate, Podcasts, Reportagen, Beamer-Projektionen, Social-Media-Anzeigen und natürlich die Kampagnenwebseite, sind im Kasten. Die Landeskampagne läuft auf verschiedenen Kanälen.
Ellguth ist mit dem Ergebnis zufrieden, „eine coole Sache“, und freut sich über das positive Feedback, das sie aus der Familie, von Freunden und Bekannten und auch im Betrieb erhalten hat. Die Bedeutung mittelständischer Unternehmen ins rechte Licht zu rücken, hält sie für wichtig. Weitere Verpflichtungen als Werbeträgerin gebe es nicht, sagt Ellguth, allerdings weitere wichtige Projekte: Anfang Juni stand die theoretische Zwischenprüfung statt, der praktische Teil folgt Ende des Jahres.
Zur Kampagne
Baden-Württemberg ist die Heimat des Mittelstandes. 99 Prozent aller Unternehmen im Land zählen dazu – sie stellen 64 Prozent aller Arbeitsplätze, treiben technische Innovationen voran, sind weltweit erfolgreich und lokal verwurzelt.
Dennoch ist ihr Beitrag häufig nicht sichtbar genug. Die landesweite Kampagne „Mittel ist MEGA“ will das ändern und dem Mittelstand mehr öffentliche Anerkennung verschaffen.
Herzstück der Kampagne sind die Menschen, die den Mittelstand ausmachen: Unternehmer, Arbeitnehmer, Betriebsräte und Auszubildende. Sie stehen im Megapunkt. Auf Plakaten, in Social-Media-Anzeigen und dem Hashtag #mittelistMEGA sowie auf der Webseite erzählen 14 ausgewählte Mittelstands-Persönlichkeiten aus allen Regionen Baden-Württembergs ihre Geschichte – in Reportagen, Podcasts und Videoporträts.