"Ich finde die Idee toll und habe hier viele interessante Gespräche geführt“, lautet das Fazit von Johannes Hirth.

Janosch Vecernjes zeigte den Drehbuchautoren, wie ein Hammer richtig gehalten werden soll.

18.11.2016

Erster Praxistag "Handwerk live erleben"

Das Handwerk spielt in Fernsehserien und Filmen nicht immer die Hauptrolle. Deshalb haben sich die Handwerkskammern in Baden-Württemberg zusammen getan und mit dem Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V. einen Praxistag „Handwerk live erleben“ veranstaltet.

Vier Drehbuchautorinnen und -autoren besuchten dabei zwei Handwerksbetriebe in der Region Stuttgart. Anschließend ging es ins Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Heilbronn für ein Speed-Dating mit unterschiedlichen Handwerkern aus den Regionen Heilbronn, Stuttgart und Reutlingen.

Einblicke in das Leben der Handwerker geben
„Mit dieser Aktion – die sicherlich nicht zum letzten Mal stattfand – wollen wir den Autoren einen kurzen Einblick in das Leben von Handwerkern ermöglichen. Denn dort warten jede Menge spannender Geschichten“, erklärt Alfred Bouß, Stabsstellenleiter der Handwerkskammer Reutlingen.

So stellten sich unter anderem Bäckermeister Johannes Hirth jun. und Stuckateurmeister Axel von der Herberg bereitwillig den Fragen der Autoren, wie: Hat man als selbstständiger Handwerker mit zahlreichen Projekten überhaupt noch Zeit für die Familie? Woher nimmt man die Ideen für neue Produkte? Und gab es jemals den Wunsch, etwas ganz anderes zu machen?

Interessante Gespräche, spannende Geschichten
„Ich finde die Idee toll und habe hier viele interessante Gespräche geführt“, lautet das Fazit von Johannes Hirth. Der Bäckermeister aus Bad Friedrichshall, der gemeinsam mit Bäckermeister Jörg Schmid aus Gomaringen als Wild Bakers sowohl in Online-Videos und Fernsehsendungen als auch bei Veranstaltungen auftritt, konnte mit seinem Konzept des Backens – einer Verbindung von Tradition und neuen Ideen – punkten. „Auch das Treffen mit den Handwerkern aus anderen Branchen ist spannend. Da sieht man wieder die Vielfalt im Handwerk“, so Hirth.

Auch Janosch Vecernjes – inzwischen schon erfahren mit Filmarbeiten – zeigt sich von der Veranstaltung begeistert. Er hätte gerne noch mehr Zeit gehabt, um mit den Autoren zu sprechen. „Ich kann viele Geschichten erzählen, die besonders sind“, meint der Messerschmied aus Hohenstein lachend.

Stuckateurmeister Axel von der Herberg ist ebenfalls hoch zufrieden. Seine Methode, Stuckelemente traditionell aus Gips und Wasser aber gleichzeitig maschinell herzustellen, kommt an. Genauso wie die Anekdoten über seine Besuche bei den Scheichs in Saudi-Arabien. „Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist wichtig für eine gute Geschichte“, ist von der Herberg überzeugt.

Auch die Drehbuchautorinnen und -autoren gaben der Veranstaltung durchweg gute Noten und fuhren mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Stuttgart.