Gerhard Merz im Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert.

15.07.2013

Große Marken, kleine Händler

Wenn es um das nächste Auto geht, entscheiden Käufer nicht ausschließlich nach rationalen Kriterien. Beim Service sieht es schon anders aus. Entsprechend aufwendig und durchgängig pflegen Hersteller das Erscheinungsbild ihrer Marken. Davon sind auch Autohäuser wie das von Gerhard Merz in Balingen-Weilstetten betroffen.

Merz gründete das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater Karl im Jahr 1972. Damaliger Vertragspartner war die französische Marke Simca. Es folgten Talbot, der PSA-Konzern, Peugeot und im Jahr 1994 schließlich Citroën. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich nicht nur die Fahrzeugtechnik und Design geändert, sondern auch der Handlungsspielraum eines Autohauses, sagt Merz: „Die Hersteller entwickeln laufend neue Vorgaben.“ So müsse die Ausstellungsfläche je nach Zahl der verkauften Neuwagen eine bestimmte Größe besitzen. Ebenso normiert seien die Rückmeldezeiten auf Kundenanfragen und natürlich die Qualitätsstandards und Dokumentationspflichten. „Nicht alles, was in größeren Betrieben sinnvoll ist, muss auf einen 20-Mann-Betrieb passen“, kritisiert Merz.

Auch das Werkstattgeschäft könnte sich schon bald wandeln. Internationale Beratungsunternehmen jedenfalls rechnen damit, dass Reparatur- und Wartungsdienste künftig vermehrt über Online-Portale vertrieben werden.  Bernd Merz sieht diese Entwicklung eher skeptisch. „Der Druck wird entstehen, sobald die Hersteller einsteigen.“ Der Mechatroniker und Kfz-Betriebswirt wird gemeinsam mit seiner Schwester Kerstin Döberin das Unternehmen in die zweite Generation führen. Die Nachfolge soll in den nächsten Monaten über die Bühne gehen.

www.automerz.de