
Schwarz auf weiß: Hanna Schiebel freut sich über die Auszeichnung zum "Lehrling des Monats".

Hanna Schiebel mit Chef, Ausbildern und Kammervertretern: Präsident Alexander Wälde, Geschäftsführer Matthias Saur, Konditormeister Philip Saur, Ausbildungsleiterin Verkauf Xenia Hauck und Christiane Nowottny, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen (v.l.n.r.).

Hanna Schiebel präsentiert Teegebäck, eine der süßen Köstlichkeiten, die die Auszubildenden im Rahmen des zweiwöchigen Projekts "Azubi-Filiale" in Eigenregie herstellen. Fotos: Handwerkskammer
Hanna Schiebel ist Lehrling des Monats Mai
Die Handwerkskammer Reutlingen hat Hanna Schiebel aus Eutingen als "Lehrling des Monats“ Mai ausgezeichnet. Die 19-Jährige wird im dritten Lehrjahr bei der Bäcker Saur GmbH in Horb zur Konditorin ausgebildet.
Dass sie einmal in der Backstube landen würde, hat vermutlich niemanden überrascht, der Hanna Schiebel kennt. Das Backen und insbesondere das Herstellen von Kuchen, Torten und anderen Köstlichkeiten habe ihr schon immer Spaß gemacht, verrät die junge Frau. Bevor sie aber ihre private Leidenschaft zum Beruf machte, schaute sie sich in drei Betrieben um, wie Profis arbeiten. „Nach den Praktika war mir klar: das will ich machen“, sagt Schiebel, die auf diesem Weg auch gleich ihren Ausbildungsbetrieb gefunden hat. „Das Praktikum bei der Bäckerei Saur hat mich begeistert. Da war es dann entschieden.“
Matthias Saur, in der Geschäftsführung für den Verkauf zuständig, gibt das Lob gerne an seine Auszubildende zurück: „Hanna bringt neben ihrem Interesse ein außergewöhnliches Talent für den Beruf mit. Sie liebt, was sie tut, und geht in der Arbeit auf. Sie arbeitet außerdem zuverlässig und ist hilfsbereit.“ Und nicht nur im Betrieb wisse die Eutingerin zu überzeugen, betont der Bäckermeister und Betriebswirt, sondern auch an der Berufsschule und in den überbetrieblichen Ausbildungslehrgängen, die sie in Stuttgart absolviert. Ihre Zwischenprüfung legte Schiebel mit einer Eins vor dem Komma ab.
Was die Auszubildende an ihrem Arbeitsalltag schätzt, formuliert sie so: „Wir stellen hauptsächlich Kuchen und Torten her. Die Arbeit ist vielseitig. Eintönig wird es nie. Und ich kann immer wieder auch eigene Ideen einbringen.“ Das gilt besonders für Torten, die auf Kundenwunsch produziert werden und bei denen Kreativität gefragt ist. Schiebel liebt solche Herausforderungen. „Es ist einfach schön, mit seiner Arbeit anderen eine spezielle Freude bereiten zu können“, sagt Schiebel. Das mache sie stolz.
Im Mai steht die nächste Sonderaufgabe an. „Azubi-Filiale“ heißt das Projekt der Bäckerei, das seit einigen Jahren läuft. Rund zwei Wochen übernehmen Auszubildende die Filiale am Freudenstädter Marktplatz, und zwar die Produktion und den Verkauf und alles, was dazu gehört. Zur Aufgabenstellung gehört die Entwicklung und Umsetzung von Marketingmaßnahmen. So gestalten die Auszubildenden unter anderem Plakate, um „ihre Filiale“ bekannt zu machen.
Im Sommer wird Schiebel ihre Ausbildung mit der Gesellenprüfung abschließen. Wie es danach weitergeht, dazu hat sie bereits konkrete Vorstellungen. Die angehende Konditorin, die neben Tanzen, dem Training im Fitnessstudio auch das Backen daheim zu ihren Hobbies zählt, möchte zunächst noch etwas Berufserfahrung sammeln. Gut möglich, dass sie sich parallel dazu noch in ein weiteres Fachgebiet einarbeitet. Eine Idee, die sie aktuell umtreibt, ist die Qualifizierung zur Chocolatierière. Fest eingeplant hingegen ist die Weiterbildung zur Konditorenmeisterin, die sie in den nächsten Jahren in Angriff nehmen möchte.
Lieber klein, aber fein, so bewirbt die Bäckerei Saur ihr Sortiment und ihre Philosophie. Der Familienbetrieb mit Stammsitz in Horb unter Leitung von Seniorchef Hans-Peter Saur und den Söhnen Matthias und Alexander als Geschäftsführer ist mittlerweile an 16 Standorten in den Landkreisen Freudenstadt, Tübingen und Zollernalb vertreten. Gebacken wird ausschließlich in handwerklicher Tradition, ohne den Einsatz von Fertigmischungen und Teiglingen. Alle Backwaren werden zu 100 Prozent im Betrieb hergestellt, die Zutaten stammen, so weit wie möglich, von regionalen Erzeugern. Das Unternehmen setzt seit jeher auf selbst ausgebildetes Personal in der Produktion und im Verkauf. Seit 2003 wurden mehr als 100 junge Menschen ausgebildet.