10.03.2017

Strategien für das Handwerk

In der kürzlich veröffentlichten Struktur- und Bestandsanalyse des Handwerks in Baden-Württemberg wird deutlich, dass das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen die höchste Beschäftigtendichte im Landesvergleich aufweist.

Demnach sind rund 83 Personen je 1.000 Einwohner im Handwerk beschäftigt. Auch bei der Unternehmensdichte übernimmt der Kammerbezirk Reutlingen mit den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb die Spitzenposition.

„So erfreulich das für das Handwerk in der Region ist – unsere Handwerksbetriebe brauchen trotz voller Auftragsbücher eine zukunftsfähige Strategie“, meint Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen als Reaktion auf die Studie. „Vor allem wollen wir natürlich keine Studie für die Schublade, sondern schnellstmöglich konkrete Maßnahmen.“

Insgesamt zehn Workshops mit zehn verschiedenen Themenbereichen – verteilt über ganz Baden-Württemberg innerhalb der acht Handwerkskammern – wurden im vergangenen Jahr bereits durchgeführt. „An den Workshops waren Handwerksunternehmer aus allen Gewerken beteiligt und so konnte der aktuelle Stand zur Situation sowie die Strukturen des Handwerks im Land ermittelt werden“, erläutert Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen.

„Darüber hinaus wurden die Zukunftsherausforderungen ermittelt und analysiert.“ Jetzt gehe es darum, die Herausforderungen, Chancen und Potenziale für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des baden württembergischen Handwerks für die nächsten zehn Jahre zu beleuchten, so Eisert weiter.

Was ist also zu tun? „Wir müssen die wachsenden Ansprüche von Seiten der Kunden, neue Wettbewerber, Facharbeitermangel und nicht zuletzt die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft strategisch ins Auge fassen,“ sagt Harald Herrmann.

Damit ist er auf einer Linie mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die das Strategieprojekt von der Vorgängerregierung übernommen hat und fortsetzen will: „Wir setzen gerade bei den Zukunftsthemen Digitalisierung und Fachkräftesicherung wichtige Schwerpunkte – also genau dort, wo sich auch im Handwerk große Handlungsbedarfe und Entwicklungspotenziale zeigen.“