14.04.2004

Trendwende immer noch nicht in Sicht

Das Handwerk in der Region wartet weiterhin auf deutliche Anzeichen einer Konjunkturbelebung. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Handwerkskammer Reutlingen bei Handwerksbetrieben in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb.

Lediglich jeder siebte Betrieb meldet für das erste Quartal 2004 eine gute Geschäftslage – das ist im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres eine weitere Verschlechterung (2003: 21 Prozent). Bestätigt wird damit auch die jetzt veröffentlichte Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wonach keine durchgreifende Belebung der Konjunktur im ersten Quartal festzustellen ist.

Auch wenn die Geschäftslage im Kammerbezirk – verglichen mit dem Durchschnitt in Baden-Württemberg – insgesamt besser eingeschätzt wird: Die Prognose für das zweite Quartal lässt noch keine Trendwende erkennen. Rückläufige Auftragseingänge, immer noch sinkende Umsätze im Vergleich zu den Vorquartalen – das Handwerk ist weiterhin skeptisch, was die Entwicklung der Konjunktur angeht.

Quer durch alle Gewerksgruppen hindurch ist eine abwartende Haltung festzustellen. Lediglich bei den Dienstleistungshandwerken und dem Metallgewerbe werden zumindest in der Prognose für das zweite Quartal Umsatzsteigerungen erwartet. Auswirkungen auf die Investitionsneigung sind hingegen noch kaum festzustellen.

Unvermindert pessimistisch zeigen sich die Betriebe des Kraftfahrzeuggewerbes. Jeder dritte Betrieb meldet eine schlechte Geschäftslage, und diese Situation wird sich nach Ansicht der Betriebe auch im zweiten Quartal nicht verändern. Die von jedem zweiten Betrieb gemeldete rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung wirkt sich auch auf die Investitionsneigung aus: drei Viertel der Kfz-Betriebe werden nichts bzw. weniger als im Vorquartal investieren.

Die Zurückhaltung bei den Verbrauchern zeigt sich auch nach wie vor bei dem Gewerbe für den gehobenen Bedarf. Gerade hier wird deutlich, dass Handwerksbetriebe unter der schlechten Binnenkonjunktur sowie der anhaltenden Verunsicherung der Verbraucher leiden. Im Vorjahr erwartete noch nahezu jeder Betrieb eine gute Geschäftslage; in der Prognose für das zweite Quartal 2004 geht hingegen jeder vierte Betrieb von einer Verschlechterung aus.

Skeptisch sind auch die Betriebe des Ausbau- und Bauhilfsgewerbes sowie des Baugewerbes. Gingen in der Prognose des ersten Quartals des Vorjahres noch rund 25 Prozent der Betriebe von einer guten Geschäftslage aus, so stagniert diese Erwartungshaltung im Jahr 2004 auf niedrigem Niveau.

Im Nahrungsmittelgewerbe ist die Situation hingegen weiterhin stabil, auch wenn die Betriebe Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorquartal melden; diese Rückgänge lassen sich jedoch auf Grund saisonaler Schwankungen (Weihnachtsgeschäft) erklären.

Rund fünf Prozent der Betriebe – mit einem Schwerpunkt im Ausbau- und Bauhilfsgewerbe sowie Baugewerbe - melden einen weiteren Rückgang bei den Beschäftigtenzahlen.