Mobile Altare für Altenheime: Hans-Martin Dittus erläutert ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Diakonie entsteht.

05.11.2009

Zu viel Bürokratie

Bei der Schreinerei Dittus in Ammerbuch ist die Wirtschaftskrise bislang kein Thema.

Das Unternehmen hat sich bundesweit als gute Adresse für den Laden- und Objektbau etabliert und realisiert anspruchsvolle Ausstellungsprojekte für große Namen wie Mercedes-Benz oder den Uhrenhersteller IWC. Für die Optikerkette pro optik richten Hans-Martin Dittus und sein Team sämtliche Filialen in Deutschland ein. „Wir bieten die individuelle Planung und den Ausbau komplett aus einer Hand“, erläutert der 54-jährige Schreinermeister.

Öffentliche Aufträge spielen dagegen kaum eine Rolle. Das liege weniger am Sparwillen der Kommunen als am bürokratischen Aufwand, der mit der Teilnahme an einer Ausschreibung verbunden sei. Und der sei mittlerweile eindeutig zu hoch, findet Dittus: „Viele Handwerker machen nicht mehr mit, weil die Ausschreibungsunterlagen einen nicht mehr vertretbaren Umfang angenommen haben.“

Das vor 100 Jahren gegründete Unternehmen ist seit 2005 in Ammerbuch ansässig. Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich unerwartet schwierig und zeitaufwendig. Dittus, der sich seit langem in der Kommunalpolitik engagiert und Mitglied im Tübinger Gemeinderat ist, hätte sich mehr Unterstützung durch die kommunale Wirtschaftsförderung gewünscht.

Seit dem Umzug ist die Schreinerei stark gewachsen. Die Mitarbeiterzahl hat sich auf zwölf verdoppelt. Zurzeit werden vier Nachwuchskräfte ausgebildet. „Schreiner, nicht Tischler“, betont Prüfer Dittus, der sich mit der bundeseinheitlichen Berufsbezeichnung noch immer nicht anfreunden kann.