Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Rainer Neth, Norbert Lins, Kandidat der CDU Württemberg-Hohenzollern für Brüssel, Clemens Riegler, Leiter der Bildungsakademien der Handwerkskammer und Christine Jerabek von der CDU Rottenburg vor der Bildungsakademie Tübingen (v.li.n.re.).

02.05.2014

Bekenntnis zur Qualität

Norbert Lins, Kandidat der CDU Württemberg-Hohenzollern für Brüssel, besuchte kürzlich die Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen. Der 35-jährige Horgenzeller informierte sich in den Werkstätten über die dort geleistete Arbeit und die Finanzierung des Aus- und Weiterbildungsangebotes.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen Rainer Neth machte deutlich, wie wichtig die duale Ausbildung in Deutschland sei: sie sei einer der wesentlichen Gründe dafür, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland so gering sei.

Die überbetriebliche Ausbildung, wie sie in der Bildungsakademie Tübingen angeboten werde, trage entscheidend zu diesem Erfolgsmodell mit bei. Durch die Ergänzung der betrieblichen Ausbildung sei es nämlich möglich, die Ausbildungsinhalte eines Gewerks umfassend zu vermitteln.

Schließlich sei es aufgrund des oft hohen Spezialisierungsgrades insbesondere kleineren Unternehmen nicht immer möglich, ihren Auszubildenden alle Facetten eines Ausbildungsberufes zu vermitteln. So aber könne ein entscheidender Beitrag zur Qualitätssicherung der handwerklichen Ausbildung geleistet werden.

Ein weiterer wesentlicher Garant des deutschen Erfolgsmodells sei jedoch die Meisterqualifikation, so Neth weiter. Sie sichere die Ausbildungsfähigkeit des Handwerks, die – das belegten die Statistiken eindeutig – gerade von den meisterpflichtigen Handwerken gewährleistet werde.

Zusammenfassend lasse sich sagen, dass handwerkliche Qualität auf drei Säulen beruhe: die von den Betrieben finanzierte und durch die Handwerkskammer getragene überbetriebliche Ausbildung in der Bildungsakademie, die meisterliche Berufsqualifikation und die durch den Meister verbrieften Qualifikationserfordernisse für den Berufszugang.

Lins verwies jedoch darauf, dass es auf europäischer Ebene sehr schwer sei, Mehrheiten für das deutsche Modell zu finden. Schließlich gehe es bei der Transparenzinitiative der Europäischen Kommission nicht einfach nur darum, den Meisterbrief in Frage zu stellen – der sei schließlich gemeinsam mit dem Bachelor auf Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) eingeordnet worden. Hinterfragt würden die Zugangsvoraussetzungen im deutschen Handwerk. Er aber, so Lins, stehe zu diesem Bekenntnis zur Qualität.