Frank Bertsch bei der Abschlussfeier des Praktischen Leistungswettbewerbes der Handwerkskammer Reutlingen im Dezember vergangenen Jahres.

10.09.2008

Berufseuropameisterschaften

Im vergangenen Jahr war er Kammersieger im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen, Landessieger und schließlich Bundessieger im Maler- und Lackiererhandwerk: Jetzt greift er bei den Berufseuropameisterschaften nach der Goldmedaille! Frank Bertsch, Maler und Lackierer aus Lichtenstein, misst sich bei den EuroSkills vom 18. bis 20. September in Rotterdam mit dem Nachwuchs aus ganz Europa.

In 50 Berufen treten Facharbeiter, Lernende und Absolventen der Berufsbildungssysteme unterschiedlicher Nationen gegeneinander an, um sich in Kompetenz und Leistung zu messen. Den Gewinnern winken Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen.

EuroSkills wird erstmals im September 2008 angeboten und soll künftig alle zwei Jahre stattfinden. Der Wettbewerb dient als Plattform, um die Attraktivität der beruflichen Ausbildung europaweit zu steigern. Das Deutsche Team besteht aus 15 jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 25 Jahren.

Darunter ist eben auch Frank Bertsch. Lackieren, Tapezieren, Freihandmalen, Schablonieren, Farben mischen, Klebetechnik, freie Gestaltungstechnik – in all diesen Fertigkeiten werden sich die Nachwuchsmaler bei den Europäischen Berufsweltmeisterschaften messen.

Seit Juli bereitet sich der 20-Jährige intensiv auf den Wettkampf vor – im Berufsalltag und nach Feierabend. "Es ist jeden Tag Training angesagt", berichtet Bertsch. "Meine Stärken könnten Exaktheit und Genauigkeit sein. Made in Germany eben", schätzt er seine Chancen ein. Sollte es mit einem Sieg nicht klappen, zählt für ihn aber vor allem dabei gewesen zu sein. "Das ist eine Erfahrung, die bekommt man nicht noch einmal", meint Bertsch und freut sich auf den Austausch mit den internationalen Kollegen.

Bis dahin heißt es für ihn noch dreimal in der Woche zur Meisterschule gehen und zwei Tage im elterlichen Betrieb arbeiten. Mit seinem Vater bildet er ein "eingespieltes Duo". Im Juli nächsten Jahres will er dann den Meisterbrief an die Wand hängen können. Der Meister ist immer schon sein Ziel gewesen. "Wenn man hinter seinem Beruf steht – und das tue ich – dann gehört der Meister dazu".

"Mit dem Gesellenbrief hat alles angefangen", erinnert sich Bertsch. "Dann wurde ich Landessieger und Bundessieger im Berufswettbewerb der Handwerksjugend. Jetzt geht es zur Europameisterschaft." Mal sehen, was nach dem Meisterbrief noch alles auf den jungen Maler wartet.