13.01.2011

Das Ausbildungsjahr 2010 im regionalen Handwerk

2063 junge Männer und Frauen haben im Jahr 2010 eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen begonnen, so die Bilanz der Handwerkskammer. „Diese beachtliche Zahl kann indessen nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang zu verzeichnen haben", sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert. Im Vergleich zum Jahr 2009 sind 93 Lehrverträge weniger unterzeichnet worden, ein Minus von 4,3 Prozent.

Mit 751 neuen Lehrverträgen können die Elektro- und Metallbetriebe hingegen ein leichtes Plus verzeichnen und bleiben weiterhin die zahlenmäßig wichtigsten Ausbilder (2009: 742). Diese Handwerksgruppe stellt mehr als ein Drittel aller Ausbildungsplätze im Kammerbezirk.

Einen überdurchschnittlichen Rückgang gilt es hingegen bei den kaufmännischen Berufen zu verzeichnen. Hier wurden 64 Lehrverträge weniger als im Vorjahr abgeschlossen – ein Minus von 23 Prozent. Während der Rückgang bei den Bürokaufleuten mit einem Rückgang von vier Lehrverträgen noch moderat zu nennen ist, war er bei den Fleischereifachverkäuferinnen und -verkäufern mit einem Minus von 55 Prozent (= 35 Lehrverträge) außergewöhnlich hoch. Nahezu zwei Drittel des gesamten Rückgangs bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen entfallen auf die Fachverkäuferinnen und -verkäufer im Nahrungsmittelhandwerk.

Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass viele Betriebe Schwierigkeiten hatten, überhaupt freie Lehrstellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen – und zwar in allen Branchen. Alleine in der Internetlehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen (www.hwk-reutlingen.de/ausbildung) waren zum Jahresende noch über 140 freie Lehrstellen für das Jahr 2010 zu finden. Aktuell sind dort über 900 freie Lehrstellen für die Jahre 2011 und 2012 aufgeführt [Stand 18. Januar 2011: 1055]. Diese Zahl wird in den kommenden Tagen noch deutlich ansteigen, da die Handwerkskammer erneut alle ausbildungsberechtigten Betriebe angeschrieben und um die Meldung freier Lehrstellen gebeten hat.

Service
Da sich der Wettbewerb um Lehrlinge künftig aus demografischen Gründen weiter verschärfen wird, unterstützt die Handwerkskammer Reutlingen ihre Mitgliedsbetriebe mit zwei vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bzw. dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und der Europäischen Union geförderten Projekten. 

Bei dem Projekt „Bildungspartnerschaften“ geht es darum, dauerhafte Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen aufzubauen, bei denen Schüler praxisorientiert lernen und verschiedene Berufe kennen lernen. „Das ist die beste Möglichkeit für unsere Betriebe, bei der beruflichen Orientierung und bei der Berufswahl der Schülerinnen und Schülern frühzeitig mit dabei zu sein", erklärt Eisert. Dazu könne das gemeinsame Tüfteln in der Werkstatt genauso gehören wie die Durchführung von Techniktagen oder Bewerbungstrainings. 

Bei dem Angebot „Passgenaue Vermittlung“ melden Schulabgänger ihren Berufswunsch an und Betriebe ihre noch nicht besetzten Ausbildungsstellen sowie die geforderten Qualifikationen. Die Handwerkskammer versucht auf dieser Grundlage, Betriebe mit passenden Bewerbern zusammenzubringen – und umgekehrt.

Alle Daten zur Lehrstellenbilanz 2010 im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen:

undefinedNeuverträge

undefinedGesamtbestand

undefinedEQJ und freie Lehrstellen

Informationen und Ansprechpartner
undefinedLehrstellenbörse

Bildungspartnerschaften
Michaela Lundt, Telefon: 07121 2412-270, undefinedE-Mail
Internet: undefinedwww.hwk-reutlingen.de/bildungspartnerschaften.html

Passgenaue Vermittlung
Margit Buck, Telefon: 07121 2412-269, undefinedE-Mail
Internet: undefinedwww.hwk-reutlingen.de/passgenauevermittlung.html