21.01.2008

Deutlich mehr neue Lehrstellen im Handwerk

Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen sind zum 31. Dezember 2007 insgesamt 5,2 Prozent mehr Lehrverträge abgeschlossen worden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2203 Lehrverträge waren es zum 31. Dezember 2007, nun sind es 2318.

Das in absoluten Zahlen deutlichste Plus verzeichnet die Handwerkskammer Reutlingen in den Bereichen Bau- und Ausbau sowie Elektro und Metall: Das Bau- und Ausbaugewerbe bringt es auf ein Plus von 65 neuen Lehrstellen (+ 13,5 Prozent), die Elektro- und Metallgewerke bringen es auf 28 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge (+ 3,8 Prozent).

Die im Schnitt gute Konjunkturlage im vergangenen Jahr scheint sich nach wie vor positiv auf die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe auszuwirken. Vier der fünf Landkreise vermelden starke Zuwächse, hierunter der Landkreis Reutlingen mit einem Plus von 10,63 Prozent. Der Landkreis Tübingen verzeichnet ein Plus von 1,69 Prozent. Lediglich im Landkreis Freudenstadt gibt es einen Rückgang von 14 Lehrstellen.

Dennoch ist die Handwerkskammer insgesamt zuversichtlich für das Jahr 2008: In der Internetlehrstellenbörse der Handwerkskammer werden - nachdem sie alle Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk angeschrieben hatte - zurzeit von über 380 Betrieben mehr als 615 Ausbildungsplätze von A wie Augenoptiker bis Z wie Zimmerer angeboten. Die Lehrstellenbörse wird kontinuierlich aktualisiert
(www.hwk-reutlingen.de/ausbildung).

Auch in der Praktikumsbörse werden Praktika quer durch die Gewerke angeboten. Mit einem Praktikum können Jugendliche ausprobieren, ob der Traumjob tatsächlich den eigenen Vorstellungen entspricht. Zudem ist es häufig der Einstieg in den Beruf und ermöglicht Betrieben und Bewerbern vorab zu testen, ob sie zusammenpassen.

Passgenaue Vermittlung bietet auch die Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen. Sie unterstützt Handwerksunternehmen dabei, den richtigen Auszubildenden für den jeweiligen Betrieb zu finden – und umgekehrt.

Dieser Service ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil immer mehr Betriebe über Probleme klagen, passende Bewerber zu finden. Häufig mangele es an Deutsch- und Mathekenntnissen, so die Rückmeldung aus den Betrieben. Für das Handwerk bedeutet Ausbildung vor allem aber Zukunftssicherung für jedes einzelne Unternehmen, denn nur so lässt sich dem Fachkräftemangel entgegen wirken, der jetzt schon bemerkbar ist.

Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die Suche nach dem passenden Lehrling inzwischen immer früher beginnt: Anders als noch vor wenigen Jahren schreiben Betriebe ihre Lehrstellen jetzt bis zu anderthalb Jahre vor Beginn der Ausbildung aus. Ein Blick in die Lehrstellenbörse lohnt sich also.