Ein geöffneter Aktenordner, ein geschwungener Pfeil: der preisgekrönte Entwurf.

Kathrin Aha im Ateilier in Albstadt-Ebingen. Grafik/Foto: pr

24.11.2014

Einfach verständlich

Als Goldschmiedin hat Kathrin Aha schon einige Auszeichnungen eingeheimst. Nun hat die 30-Jährige, die zurzeit Design an der Hochschule für Gestaltung Pforzheim studiert, sich erfolgreich auf neues Terrain begeben.

Nutzen Sie noch Disketten? Vermutlich nicht. Dennoch werden die kleinen Datenträger aus dem gefühlten Mittelalter der Computertechnik noch immer als Symbole für die Funktion „Speichern“ verwendet. Wie könnte in Zeiten der DVD, des USB-Sticks und der Cloud eine nutzerfreundliche Alternative aussehen, fragten die Stuttgarter Zeitung und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und luden Profis und Amateure zur Teilnahme am Wettbewerb „Speichern unter ...“ ein. 1847 Arbeiten wurden eingereicht.

Reduziert und selbsterklärend

Die gestalterische Umsetzung mit ihren vielfältigen Umsetzungsmöglichkeiten habe sie gereizt, erklärt Kathrin Aha ihre Motivation. „Ich habe mich gefragt, was ich intuitiv mit dem Symbol „Speichern“ verbinde. Für mich kam nur das Ordnersymbol in Frage, da man alle Dateien in einen Ordner speichert. Das Hineinlegen in den Ordner habe ich in Form eines dynamisch geschwungenen Pfeiles dargestellt.“ Selbsterklärend sollte das Symbol sein. Das Ergebnis überzeugte die Teilnehmer an einem Online-Voting und letztlich auch die Fachjury. Aha gewann den ersten Preis in der Kategorie „Amateure“ und ein Notebook. Die Preisverleihung fand Mitte November im Rahmen des „World Usability Day“ in Stuttgart statt.

Zwar zählt die Studentin nicht zu den Profis, was den Entwurf von Piktogrammen und Icons für Computerprogramme angeht, doch als Goldschmiedin hat Kathrin Aha schon einige wichtige Gestaltungspreise gewonnen. Sie war 2007 erste Preisträgerin des internationalen Nachwuchswettbewerbs „Junge Cellinis“, im darauffolgenden Jahr wurde sie zur Landessiegerin und Bundeszweiten des Wettbewerbs „Die gute Form“ gekürt.

Blick in die Nachbardisziplinen

Gelernt hat sie ihr Handwerk im elterlichen Betrieb in Albstadt-Ebingen. Rüdiger und Doris Aha, beide Goldschmiedemeister mit zahlreichen Auszeichnungen und Ausstellungsbeteiligungen, haben dort ihr Atelier im Jahr 1986 gegründet.

Kathrin Aha wagt den Blick über den Tellerrand und schaut sich in Nachbardisziplinen um. Während eines Gastsemesters an der Universität von Indianapolis hat sie sich mit Malerei beschäftigt. Aktuell absolviert sie in Pforzheim den Studiengang „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“. Als solche werden für gewöhnlich Geschirr, Leuchten und Möbel bezeichnet. Die kleinen Grafiken, die Computernutzern den Alltag erleichtern, stehen zwar nicht auf dem Lehrplan. Genau betrachtet sind sie schon längst Teil der Alltagskultur geworden. Kathrin Aha will ihr Studium im kommenden Jahr abschließen.

Hier finden Sie die sechs ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge.