Wilhelm Schreyeck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Reutlingen, Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, Clemens Riegler, Leiter der Bildungsakademien der Handwerkskammer Reutlingen (hintere Reihe, v.li.n.re.), Georg Link, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Balingen, Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, Jürgen Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim (vordere Reihe, v.li.n.re.).

21.03.2014

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kammerbezirk

Zu ihrem schon traditionellen Meinungsaustausch über die aktuelle Arbeitsmarktlage im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen und über die wesentlichen Strukturdaten aus dem Wirtschaftsbereich Handwerk trafen sich kürzlich die Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagenturen Balingen, Nagold-Pforzheim und Reutlingen mit Vertretern der Handwerkskammer Reutlingen.

Die statistischen Daten der Agenturen, so Georg Link, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Balingen, zeigen insbesondere im Landkreis Tübingen eine erfreuliche Entwicklung bei den Arbeitsmarktzahlen – eine Entwicklung, die sich auch in Zahlen der Handwerkskammer widerspiegelt. Die Entwicklung in den Landkreisen Freudenstadt und Sigmaringen nähert sich hingegen immer mehr an, nachdem in den Jahren zuvor der Landkreis Freudenstadt noch positivere Zahlen melden konnte.

Der Landkreis Reutlingen hatte insbesondere in der Folge der Wirtschaftskrise von 2008 und 2009 mit größeren Problemen zu kämpfen als die anderen Landkreise des Kammerbezirks. Der Zollernalbkreis hat seine Position im Wesentlichen behaupten können.

Wichtig war der Hinweis von Wilhelm Schreyeck, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Reutlingen, dass aus den statistischen Zahlen alleine die ihnen innewohnende Dynamik nicht erkennbar wird. Auf Grund der vorliegenden Zahlen werde zum Beispiel nicht deutlich, dass sich – statistisch gesehen – die Zahl der Beschäftigten in etwa vier bis fünf Jahren vollständig umwälze und dass auch im Bereich der Arbeitslosen viele Personen mit einer Fachausbildung nur eine vergleichsweise kurze Zeit von oft weniger als sechs Monaten arbeitslos blieben.

Deutlich wurde allerdings auch, dass die Zahlen der Agenturen und die der Handwerkskammer nicht in allen Bereichen deckungsgleich sind. So geht nach der Statistik der Agenturen nicht nur die Zahl der Bewerber/-innen, sondern auch die der angebotenen Ausbildungsstellen zurück – während in der Internetlehrstellenbörse der Handwerkskammer die Zahl der freien Lehrstellen von Jahr zu Jahr deutlich ansteigt. Aktuell werden dort 1.717 freie Lehrstellen angeboten – so viel wie noch nie in den Jahren davor.

Als erfreulich bezeichnete es Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, dass das Handwerk im Jahr 2013 nach den Zahlen der Agenturen der einzige Wirtschaftsbereich ist, in dem eine Steigerung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse zu verzeichnen ist. Dies werde auch durch die Tatsache bestätigt, dass der Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen im vergangenen Jahr der einzige in Baden-Württemberg gewesen sei, in dem ein Plus an neuen Ausbildungsverhältnissen gemeldet werden konnte. Erfreulich sei auch, dass das Handwerk immer noch etwa ein Drittel aller neu abgeschlossenen Lehrverträge beisteuern könne.