Foto: Sigrid Roßmann / Pixelio

20.03.2014

Fehlzeiten so hoch wie nie

Der Krankenstand im baden-württembergischen Handwerk hat im Jahr 2013 erstmals die Fünf-Prozent-Marke überschritten. Während der Wert 2012 noch bei 4,8 Prozent gelegen hatte, stieg er 2013 auf 5,1 Prozent. Das ergab eine Analyse der IKK classic unter ihren rund 150.000 Versicherten im Handwerk im Land.

"Die Zunahme ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass während des langen Winters 2013 deutlich mehr Menschen an Erkältungen litten", erklärt Rainer Beckert, Landesgeschäftsführer der IKK classic. So stieg die Zahl der Atemwegserkrankungen bei Beschäftigten im Handwerk von 11,5 Prozent im Jahr 2012 auf 13,3 Prozent im Jahr 2013. Beschäftigte außerhalb des Handwerks litten sogar noch öfter an Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Betrachtet man die Zahlen aller IKK-Versicherten in Baden-Württemberg, so lagen hier die Atemwegserkrankungen bei 15,3 Prozent.

Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems sind nach wie vor unangefochten die Nummer 1 im Krankheitsgeschehen. Ihr Anteil betrug letztes Jahr 28,9 Prozent. Dabei nimmt die Häufigkeit dieser Krankheitsart mit steigendem Alter zu: Bei den unter 20-Jährigen liegt sie bei 10, 4 Prozent und steigt kontinuierlich auf 38,8 Prozent bei den über 59-Jährigen. Psychische Erkrankungen liegen mit 6,9 Prozent nach Verletzungen und Vergiftungen sowie Atemwegserkrankungen auf Rang 4.

Jüngere Arbeitnehmer sind häufiger, aber meist kürzer krank. Ältere Arbeitnehmer erkranken seltener, dafür häufig langwieriger. Die Folge: Die Zahl der Langzeiterkrankungen stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich - wie auch das Durchschnittsalter. "Der demographische Wandel ist längst im Handwerk angekommen", sagt Beckert. So liegt der Anteil der Langzeiterkrankungen an den Fehltagen inzwischen bei 51,3 Prozent. Fünf Jahre zuvor, 2008, hatte er noch 44,8 Prozent betragen. In der gleichen Zeit stieg das Durchschnittsalter im baden-württembergischen Handwerk von 38,9 auf 41,0 Jahre.

Dennoch: Auch wenn der Krankenstand im Handwerk weiter steigt, so ist die so genannte Gesundheitsquote nach wie vor bemerkenswert: 40,4 Prozent der IKK-versicherten Handwerker im Land waren 2013 kein einziges Mal krank. Betrachtet man die Gesamtheit der IKK-Versicherten in Baden-Württemberg, liegt der Wert nur bei 39,3 Prozent.

Um den Krankenstand im Betrieb zu verringern, hält die IKK classic vielfältige Angebote für Unternehmen vor: von der Arbeitsplatzanalyse im Betrieb bis hin zu Trainings in den Handlungsfeldern Stressbewältigung, Bewegung, Ernährung oder Suchtprävention. Weitere Informationen unter www.ikk-classic.de.