Abbildung: Konjunkturindikator 4/2009

Zufriedenstellende Geschäfte, leicht gestiegene Erwartungen – die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen hat sich im vierten Quartal 2009 weiter stabilisiert.

21.01.2010

Handwerk meldet stabile konjunkturelle Entwicklung

Zufriedenstellende Geschäfte, leicht gestiegene Erwartungen – die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen hat sich im vierten Quartal 2009 weiter stabilisiert. „Wir befinden uns ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert. Allerdings verlaufe die Entwicklung uneinheitlich: Während die Geschäfte bei den Ausbauhandwerkern gut liefen, verbessere sich die Lage der Zulieferbetriebe nur zögerlich.

Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb beurteilt rund ein Drittel der Betriebe die aktuelle Geschäftslage mit der Note „gut“. Gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich die Auftragslage im Handwerk spürbar entspannt. Knapp 30 Prozent der Betriebe erhielten im vierten Quartal mehr Aufträge als im Vorjahresquartal. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die sinkende Eingänge meldeten, auf rund 26 Prozent zurückgegangen. Im Vorjahr war noch jeder dritte Betrieb betroffen.

Die Handwerker schätzen die Aussichten etwas optimistischer als vor einem Jahr ein. Jeder siebte Betrieb rechnet inzwischen wieder mit mehr Aufträgen. Rund ein Drittel erwartet weniger Bestellungen. Noch vor einem Jahr ging jeder zweite Handwerksbetrieb von sinkenden Auftragszahlen aus.

Höhere Umsätze, stabile Beschäftigung

Der Anteil der Betriebe, die ihren Umsatz steigern konnten, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Mehr als ein Drittel verbuchte ein Umsatzplus, jeder Fünfte musste Einbußen verkraften, deutlich weniger als im Vorjahr. Die Erwartungen für die kommenden Monate fallen zuversichtlicher als vor einem Jahr aus. Dies gilt auch für die Beschäftigtenzahlen. Knapp 90 Prozent der Unternehmen gehen von einem stabilen Personalbestand aus, 7 Prozent wollen neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig hat sich die Zahl derjenigen, die Stellen abbauen wollen, gegenüber dem Vorjahr nahezu halbiert.

„Unsere Betriebe haben das Krisenjahr 2009 vergleichsweise gut gemeistert“, fasst Eisert zusammen. Das Handwerk habe dabei stark von Konjunkturprogrammen, Abwrackprämie und Fördermitteln für die energetische Modernisierung von Gebäuden profitiert. Wie tragfähig die wirtschaftliche Entwicklung alleine sei, müsse sich erst noch zeigen. Von einem Aufschwung oder zumindest einem stabilen Aufwärtstrend für 2010 könne nicht Rede sein, so Eisert.

Denn Lage und Erwartungen fallen in den einzelnen Handwerksgruppen vollkommen unterschiedlich aus. Während die Ausbauhandwerker im vergangenen Quartal gute Geschäfte gemacht haben, setzt die Erholung der Elektro- und Metallbetriebe, die für den gewerblichen Bedarf produzieren, erst langsam ein. Schwierig bleibt die Situation im Dienstleistungsbereich. Nach einem schwierigen vierten Quartal sind die Erwartungen der Friseure, Schuhmacher und Textilreiniger für das neue Jahr gerade noch neutral.