05.10.2012

Handwerker bleiben optimistisch

Die Handwerker in der Region sind gut durch den Sommer gekommen und gehen optimistisch in das Schlussquartal. Allerdings hat die konjunkturelle Entwicklung im Vergleich zur ersten Jahreshälfte an Dynamik verloren. Nach der jüngsten Umfrage der Handwerkskammer Reutlingen zeichnet sich ein geringfügiger Rückgang bei Bestellungen und Umsätzen ab.

„Die Mehrheit der Betriebe rechnet mit einer soliden Geschäftsentwicklung“, fasste Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert die Ergebnisse zusammen. 55,1 Prozent der befragten Unternehmen in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb  bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit der Note „gut“. Das sind 5 Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr. Acht Prozent der befragten Betriebe äußerten sich unzufrieden. Was die kommenden Monate angeht, sind die Handwerker optimistisch eingestellt – auch wenn die Spitzenwerte der beiden vorangegangenen Quartale nicht mehr erreicht werden. Mehr als die Hälfte der Betriebe (55 Prozent) rechnet mit guten Geschäften, jeder zehnte Betrieb ist pessimistisch, ein leichter Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal (+1,6 Prozentpunkte).

Betriebe gut ausgelastet

Nach wie vor arbeiten viele Betriebe unter Volldampf. Die Betriebsauslastung ist im dritten Quartal nochmals geringfügig gestiegen. Jedes siebte Unternehmen geht zurzeit über seine Kapazitätsgrenzen hinaus. Ein Viertel der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk (26 Prozent) verfügt über einen Auftragsbestand von bis zu acht Wochen. Allerdings haben sich die Bestellungen und Aufträge rückläufig  entwickelt. Jedes fünfte Unternehmen (21,1 Prozent) verzeichnete ein Auftragsplus, 22,1 Prozent hingegen Einbußen. Vor zwölf Monaten meldete noch knapp ein Drittel (31,9 Prozent) der befragten Betrieb höhere Eingänge. Die Umsätze lagen im Sommerquartal nahezu unverändert auf dem Vorjahresniveau. Die Handwerker rechnen in den kommenden Monaten mit rückläufigen Einnahmen.  Nur noch ein knappes Drittel (32,4 Prozent) erwartet höhere Umsätze (2011: 38,3 Prozent). Gleichzeitig ist der Anteil der Pessimisten von 18,7 Prozent auf 24,3 Prozent gestiegen.

Unverändert gut läuft es im Bau- und Ausbauhandwerk. Die Nachfrage nach energetischen Modernisierungen sorgt bei Installateuren, Heizungsbauern und Stuckateuren für gut gefüllte Auftragsbücher. Rund drei Viertel aller Aufträge entfallen auf diesen Bereich „Viele Privatkunden nutzen die derzeit günstigen Zinskonditionen für eine Modernisierung“, sagte Eisert. Entsprechend zuversichtlich blicken die Ausbauhandwerker auf die kommenden Monate. In ihrer positiven Grundstimmung werden sie nur von den Autohäusern und Werkstätten übertroffen. Nach einem durchwachsenen Sommerquartal erwartet das Kraftfahrzeuggewerbe zum Jahresende einen deutlichen Aufwärtstrend.