11.04.2013

Handwerker sind guter Stimmung

Das Handwerk ist gut in das neue Jahr gestartet. „Zwar waren die Auftragsbücher zuletzt nicht mehr ganz so gut gefüllt wie im Winterquartal 2012, die Mehrheit der Betriebe ist mit der Geschäftslage aber nach wie vor rundum zufrieden“, fasste Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage zusammen.

Mehr als die Hälfte der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb beurteilte die Geschäftslage im ersten Quartal  2013 mit der Note „gut“. Die Erwartungen für das Frühjahr fallen überwiegend optimistisch aus. Sechs von zehn Betrieben rechnen mit einer positiven Geschäftsentwicklung. Damit liegt der Konjunkturindikator der Handwerkskammer, der positive und negative Bewertungen in einer Kennzahl zusammenfasst, mit 44,1 Punkten nahezu auf dem Vorjahresniveau. Im ersten Quartal 2012 war mit 44,5 Punkten der bislang höchste Stand für ein Winterquartal ermittelt worden.

Überwiegend optimistisch

Allerdings liefen die Geschäfte zuletzt etwas ruhiger. So ist der Anteil der Betriebe, die Auftragsrückgänge hinnehmen mussten, im ersten Quartal auf 30 Prozent gestiegen. Jeder fünfte Betrieb konnte höhere Eingänge verbuchen. Diese Momentaufnahme ändert wenig an der zuversichtlichen Grundstimmung der Handwerker. Jeder Zweite erwartet eine deutliche Erholung in den kommenden Monaten. Die Zahl der Pessimisten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert.

Die Handwerksbetriebe verfügen derzeit im Durchschnitt über einen Auftragsbestand für knapp acht Wochen. Die regionalen Unterschiede sind beträchtlich. Während die Unternehmen aus den Landkreisen Reutlingen und Freudenstadt auf Kammerniveau liegen, bleiben ihre Kollegen aus dem Zollernalbkreis und Tübingen mit fünf beziehungsweise sechs Wochen deutlich darunter. Höhere Bestände meldeten die Handwerker aus dem Kreis Sigmaringen. Dort beträgt der Durchschnittswert mehr als neun Wochen.

Zulieferer fassen wieder Tritt

Der lange Winter konnte den Bau- und Ausbauhandwerkern nichts anhaben. Sie bewerten ihre Geschäftslage sogar noch etwas besser als vor zwölf Monaten. Die Stuckateure und Malerbetriebe profitieren von der hohen Nachfrage nach Modernisierungen und energetischen Sanierungen im Gebäudebestand. Rund 60 Prozent des Umsatzes werden in diesen Bereichen erwirtschaftet.

Auch für die gewerblichen Zulieferer lief es nach einem durchwachsenen Schlussquartal 2012 zuletzt wieder besser. Die Hälfte der Metall- und Elektrobetriebe rechnet mit einem deutlichen Auftragsplus in den kommenden Monaten. Besonders hoch sind die Erwartungen im Kfz-Handwerk. Knapp 80 Prozent der befragten Autohäuser und Werkstätten setzen auf eine Frühjahrsbelebung.

Demgegenüber haben andere Branchen ihre Erwartungen heruntergeschraubt. Die Dienstleister, Gesundheitshandwerker sowie die Bäcker und Metzger schätzen ihre Aussichten zwar keineswegs pessimistisch, aber wesentlich verhaltener als vor einem Jahr ein.