15.04.2010

Handwerker zeigen sich zuversichtlich

Zwar liefen die Geschäfte in den ersten drei Monaten des Jahres nur ein wenig besser als im Vorjahr, doch die Erwartungen der Handwerksbetriebe sind deutlich gestiegen: Jeder vierte Betrieb im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen rechnet mit einem guten Frühjahrsquartal 2010. „Wir sind vorsichtig optimistisch,“ sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert.

Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb beurteilt rund ein Viertel der Betriebe die aktuelle Geschäftslage mit der Note „gut“. Gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich die Auftragslage im Handwerk merklich entspannt. Knapp 17 Prozent der Betriebe erhielten im ersten Quartal mehr Aufträge. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die Rückgänge verbuchen mussten, auf rund 41 Prozent zurückgegangen. Im Vorjahresquartal meldete nur jeder zehnte Betrieb steigende Auftragseingänge, fast jeder zweite hingegen Einbußen.

Die leichte Aufwärtsentwicklung der Wintermonate schlägt sich in den Erwartungen der Handwerksbetriebe für das Frühjahr nieder. Rund die Hälfte rechnet mit mehr Aufträgen, ein Zuwachs um fünfzig Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im selben Zeitraum halbierte sich die Zahl derjenigen, die von weniger Bestellungen ausgehen, von 22 auf rund zehn Prozent.

Sichere Arbeitsplätze

Diesen Trend belegen auch andere Indikatoren: Knapp 54 Prozent der Betriebe rechnen mit höheren Umsätze. Der Anteil der Betriebe, die Einbußen erwarten, sank innerhalb eines Jahres von 22 auf sieben Prozent. 90 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einem stabilen Personalbestand aus, fünf Prozent wollen neue Mitarbeiter einstellen. Mehr als acht Prozent der Handwerksbetriebe haben bereits im ersten Quartal 2010 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr.

„Die Vorzeichen sind eindeutig positiv, nicht mehr, aber auch nicht weniger“, fasst Kammerchef Eisert zusammen. Allerdings dürften die gravierenden Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen nicht ausgeblendet werden, so Eisert. Während die Ausbaubetriebe und mit Abstrichen auch die Nahrungsmittel- und Dienstleistungshandwerker auf ein gutes Quartal zurückblicken konnten, liefen die Geschäfte bei den Elektro- und Metallbetrieben, die für den gewerblichen Bedarf produzieren, im Kfz-Gewerbe und im Gesundheitshandwerk keineswegs zufriedenstellend.

Bei den krisengeschüttelten Maschinenbauern und Ausrüstern ist die zumindest die Zuversicht zurückgekehrt. Die Mehrheit der Zulieferbetriebe bewertet ihre aktuelle Lage noch überwiegend negativ, doch steigende Auftragseingänge in der Industrie nähren auch hier Hoffnung auf eine baldige Erholung.