Handwerksbetriebe aus der Region informierten sich auf der Internationalen Handwerksmesse in München über Trends im Handwerk.

Thomas Widmer präsentiert auf dem "Land des Handwerks" seine Speicherkamine.

01.03.2016

Handwerksbetriebe aus der Region auf der IHM in München

Zehn Handwerker aus der Region waren bei einer von der Handwerkskammer Reutlingen gemeinsam mit der Standortagentur Tübingen - Reutlingen - Zollernalb organisierten eintägigen Reise zur Internationalen Handwerksmesse (IHM) nach München mit dabei. Die IHM – die am 1. März 2016 ihre Pforten schloss – ist mit durchschnittlich 130.000 Besuchern (darunter rund 30.000 Fachbesucher) und über 1.000 ausstellenden Unternehmen aus 32 Ländern immer noch die Leitmesse des Handwerks.

„Die Überlegung im Hintergrund war, ob sich im nächsten Jahr ein gemeinsamer Messestand als Schaufenster der Region Neckaralb lohnen könnte“, erläutert Alfred Bouß, der für die Handwerkskammer Reutlingen die Delegation in München begrüßte. Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert begrüßte darüber hinaus, dass die Standortagentur jetzt zum ersten Mal einen Schwerpunkt auf die Wirtschaftsförderung des regionalen Handwerks gelegt habe.

Das im Unterschied zu früheren Jahren deutlich veränderte Konzept der Messe stieß bei den beteiligten Unternehmern jedoch nicht durchweg auf Zustimmung. Zwar können sich die Zahlen immer noch sehen lassen: Auf einer durchschnittlichen Brutto-Messefläche von 70.000 Quadratmetern präsentieren Aussteller einen umfassenden Leistungsquerschnitt quer durch alle Bereiche des Handwerks. Insgesamt sind auf der Internationalen Handwerksmesse rund 60 Gewerke vertreten.

Allerdings hat sich die Messe immer mehr zu einer Verbrauchermesse für den Großraum München entwickelt – bei der allerdings auch Betriebe aus weiter entfernten Regionen immer wieder gute Geschäfte machen. So konnte Ofenbauer Thomas Widmer aus Ostrach, der in diesem Jahr den Handwerkskammerbezirk im „Land des Handwerks“ vertrat, von konkreten Kundenkontakten berichten.

Interessant wird die Messe jedoch durch einen anderen Aspekt – wird sie doch ergänzt durch Sonderschauen wie „Land des Handwerks“ (Vorzeigebetriebe aus ganz Deutschland) und der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Schau „Innovation gewinnt“. Mehrere Handwerksbetriebe aus der Region konnten sich in den vergangenen Jahren hier präsentieren und wurden mit Preisen ausgezeichnet (z. B. die Firmen Paravan, Beton-Bohr, Futura Yacht Systems).

Messechef Dieter Dohr wies in einem Gespräch mit den Unternehmern deshalb auch ausdrücklich auf den Marketingaspekt der Sonderschauen hin. Selbst ohne einen Preis zu gewinnen sei es Betrieben immer wieder gelungen, überregionale Aufmerksamkeit in Zeitungen und Fernsehen zu erregen (zuletzt die Firma „Albmesser“ von Janosch Vecernjes).

Hinzu komme, so Dohr, dass die Messe alleine durch die Anwesenheit der Bundeskanzlerin beim Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft sowie die Teilnahme weiterer Bundes- und Landesminister sowie bayerischer Prominenz für überregionale Präsenz in den Medien sorge.

Aber auch für das Vermitteln praxisrelevanten Wissens für den Einsatz digitaler Technologien – von Drohnen über 3D-Drucker bis hin zur Lasertechnik oder vernetzter Gebäudetechnik – habe die Messe konkrete Erfahrungsberichte und Ansprechpartner bieten können. Unter dem Stichwort „Handwerk 4.0“ habe die Internationale Handwerksmesse zeigen können, so Dohr weiter, wie Kunden von der Digitalisierung profitieren können.