12.01.2005

Handwerkskammer gegen 1-Euro-Jobs

"Die Handwerkskammer Reutlingen ist gegen die Ausweitung der so genannten 1-Euro-Jobs in den gewerblichen Bereich hinein", sagte Hauptgeschäftsführer Roland Haaß als Antwort auf die jetzt bekannt gewordenen Vorschläge von Seiten der Industrie.

Diese Maßnahmen seien allenfalls für gemeinnützige Institutionen sinnvoll, wenn etwa Arbeiten zusätzlich und im öffentlichen Interesse durchgeführt werden sollen - die darüber hinaus aber arbeitsmarktpolitisch neutral bleiben, so Haaß weiter.

Es könne jedoch nicht angehen, dass mit öffentlichen Geldern eine Billig-Konkurrenz zu regulärer Arbeit geschaffen werde, mit der auch arbeitsmarktpolitisch unsinnigen Folge für Handwerksbetriebe, Aufträge und Arbeit an eine staatlich subventionierte Konkurrenz zu verlieren.

Haaß: "Nicht zuletzt deshalb hat sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Landkreistag in einer gemeinsamen Erklärung darauf verständigt, handwerkliche Tätigkeiten grundsätzlich nicht im zweiten Arbeitsmarkt ausführen zu lassen. 1-Euro-Jobs lösen das Problem der Arbeitslosigkeit nicht, sie kaschieren es lediglich."

In diesem Punkt sei sich das Handwerk auch mit Bundeswirtschaftsminister Clement einig, der bereits im September 2004 erklärt hatte, dass solche Arbeitsgelegenheiten nicht gegen das Handwerk eingerichtet werden dürften.