17.04.2012

Im Handwerk läuft es nach wie vor rund

Das regionale Handwerk ist gut in das Jahr 2012 gestartet. Auch der Ausblick fällt rundum optimistisch aus. Nach einer aktuellen Umfrage der Handwerkskammer Reutlingen rechnen zwei Drittel der Unternehmen in den kommenden Monaten mit guten Geschäften. Besonders hoch sind die Erwartungen der Bau- und Ausbauhandwerker.

„Zwar hat die Entwicklung etwas an Dynamik verloren, aber wir dürfen davon ausgehen, dass sich der Aufwärtstrend auch in diesem Jahr fortsetzt“, fasste Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert die Ergebnisse zusammen. 52,9 Prozent der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen, Sigmaringen und Zollernalb bewerteten ihre aktuelle Lage mit der Note „gut“. Nur acht Prozent waren unzufrieden, deutlich weniger als noch vor zwölf Monaten (10,5 Prozent). Entsprechend zuversichtlich gehen die Handwerk in das Frühjahrsquartal: 65,2 Prozent der befragten Unternehmen erwarten gute Geschäfte, ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (61,8 Prozent), während der Anteil der Pessimisten nochmals gesunken ist. 3,0 Prozent der Betriebe rechnen mit einer schlechteren Entwicklung (2011: 3,2 Prozent). Der Konjunkturindikator der Kammer erreichte mit +44,5 Punkten ein neues Allzeit-Hoch.

Landkreise im Überblick

Die Daten in den einzelnen Landkreisen: 56,5 Prozent der Handwerker im Landkreis Tübingen waren mit dem abgelaufenen Quartal zufrieden. Knapp dahinter liegen der Landkreis Sigmaringen (52,5 Prozent), die Landkreise Freudenstadt und Reutlingen (jeweils 50 Prozent) und der Zollernalbkreis (49,2 Prozent). Die Betriebe aus den Kreisen Tübingen (67,9 Prozent) und Sigmaringen (67,8 Prozent) liegen ebenfalls vorne, was ihre optimistischen Zukunftserwartungen angeht. Die Handwerker im Landkreis Freudenstadt (65,7 Prozent) liegen auf dem Durchschnittswert des gesamten Kammerbezirks. Zurückhaltener äußerten sich die Kollegen aus dem Landkreis Reutlingen (61,3 Prozent). 58,7 Prozent der Betriebe im Zollernalbkreis rechnen mit guten Geschäften.

Sichere Arbeitsplätze

Wie in jedem Jahr sind die Umsätze der Handwerksbetriebe in den Wintermonaten etwas zurückgegangen. Jedem fünften Unternehmen gelang es jedoch, seine Umsätze zu steigern. Die Erwartungen für das Frühjahr liegen auf dem Niveau des erfolgreichen Vorjahres. Jeder zweite Betrieb (50,6 Prozent) rechnet mit steigenden Einnahmen (2011: 52,9 Prozent). Ähnlich sieht es bei den Investitionen aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (55,8 Prozent) will in den kommenden Monaten neue Maschinen und Werkzeuge anschaffen oder den Betrieb erweitern (2011: 58,2 Prozent). Dies könnte im Jahresverlauf zu neuen Arbeitsplätzen führen. Jeder zehnte Betrieb plant derzeit Einstellungen. Der Anteil der Betriebe, die sich mit Stellenabbau beschäftigen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert (1,5 Prozent, 2011: 3,9 Prozent).

Bau und Ausbau mit viel Schwung

Nochmals besser als im Vorjahr lief es für die Bau- und Ausbauhandwerker. Niedrige Zinsen und eine ungebrochene Nachfrage nach Modernisierungen und energetische Sanierungen sorgten für gut gefüllte Auftragsbücher. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Beide Gewerke liegen mit ihren Erwartungen denn auch deutlich über dem Kammerdurchschnitt. Hingegen verzeichneten die Metall- und Elektrobetriebe, die vor allem als Zulieferer gewerblicher Kunden tätig sind, zuletzt eine schwächere Nachfrage. Auch die Prognose der Metallbauer, Feinwerkmechaniker und Elektrotechniker fiel deutlich zurückhaltender aus als noch vor zwölf Monaten. Damals nahmen sie den Spitzenplatz unter den einzelnen Gewerken ein.