Mit dem Modellprojekt »Abbruch vermeiden - Ausbildung begleiten« werden seit dem 1. August Auszubildende in der Region Neckar-Alb dabei unterstützt, ihre Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen.

13.08.2012

Initiative gegen Ausbildungsabbrüche

Wie das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft mitteilt, werden mit dem Modellprojekt »Abbruch vermeiden - Ausbildung begleiten« seit dem 1. August Auszubildende in der Region Neckar-Alb dabei unterstützt, ihre Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen.

Das Ministerium fördert dazu bei der Handwerkskammer Reutlingen mit rund 114 000 Euro eine Stelle für eine Ausbildungsbegleitung. So können Auszubildende bei instabilen Ausbildungsverhältnissen intensiv begleitet werden.

30 Prozent ohne Ausbildung
Zudem schulen die Ausbildungsbegleiter betriebliche Ausbilder in Konfliktmanagement und im Umgang mit schwierigen Auszubildenden. Im Handwerk ist die Abbruchquote mit 27 Prozent besonders hoch. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Bau- und Ausbau, Nahrungsmittel und Friseure, wo besonders viele Ausbildungsverhältnisse vorzeitig aufgelöst werden.

»Wir wollen, dass weniger Jugendliche ihre Ausbildungen vorzeitig beenden«, erklärte Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid. »Das Land wird Auszubildende an Berufsschulen und in den Betrieben unterstützen, ihre Ausbildungsverhältnisse zu stabilisieren. Dazu investieren wir rund zwei Millionen Euro in Unterstützungsangebote in allen Regionen des Landes.«

Im vergangenen Jahr wurde jeder fünfte der über 17 000 Ausbildungsverträge in Baden-Württemberg frühzeitig aufgelöst, im Bereich der Handwerkskammer Reutlingen sind dies 500 Ausbildungsverhältnisse. Mehr als 60 Prozent der Jugendlichen finden nach einer vorzeitigen Lösung des Ausbildungsvertrages eine weitere schulische oder betriebliche Ausbildungsperspektive, 30 Prozent bleiben aber ohne Ausbildung. Insgesamt werden zwölf regionale Vorhaben »Abbruch vermeiden - Ausbildung begleiten« unterstützt. Die Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro stammen aus dem Impulsprogramm des Landes »Wohlstand sichern, neue Arbeitsplätze schaffen«.

Zwei Säulen
Das Konzept ruht auf zwei Säulen. An den Berufsschulen wird ein System aufgebaut, sodass Auszubildende durch sonderpädagogische Dienste und geschulte Lehrerteams individuell unterstützt werden.

Diese Säule wird nun darüber hinaus durch eine zweite Säule ergänzt, bei der eine qualifizierte Ausbildungsbegleitung im Falle abbruchgefährdeter Ausbildungsverhältnisse sowohl die Auszubildenden als auch die Ausbilder unterstützt.