Festredner Peter Hofelich (Regierungsbeauftragter für Mittelstand und Handwerk), Joachim Möhrle (Präsident der Handwerkskammer Reutlingen), die Preisträger Hans-Günther Nusseck (eye-vis), Friedrich Stiehle, Martin Gengnagel (Graffiti Siebdruck), Hermann Wurster (STP Strahltechnik), Eugen Schäufele (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse) sowie die Preisträger Matthias Beck und Max Steinhart (v.l.n.r.).

Die „omniSHAPE“ Bildschirmeinheiten der Firma eye-vis für den Einsatz in kreativen Videowandaufbauten.

Matthias Beck hat in seinem Musikhaus eine ganz besondere Trompete erfunden und gebaut.

15.11.2012

Innovative Kraft entfalten

Mit Ideen alleine ist es nicht getan: Sie müssen auch umgesetzt werden zu innovativen, neuen und verkaufsfähigen Produkten, mit denen die Betriebe im Markt Erfolg haben. So lautet die von Eugen Schäufele, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, kürzlich in der Reutlinger Friedrich-List-Halle vorgetragene Zielsetzung des Innovationspreises der „Kreissparkassenstiftung zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“.

Schäufele gab in seiner Begrüßungsrede dann den etwa 400 Gästen einen kleinen Rückblick auf 25 Jahre Innovationspreis. Der war von Günther Hecht – damaliger Präsident und heutiger Ehrenpräsident der Handwerkskammer – und Schäufeles Vorgänger Uwe Jens Jasper seinerzeit ins Leben gerufen worden: 252 Handwerksbetriebe haben insgesamt 466 Wettbewerbsbeiträge eingereicht, 127 Preisträger wurden seither ausgezeichnet, und 315 000 Euro wurden an Preisgeldern vergeben.

Sprungbrett in eine gute Zukunft
Festredner Peter Hofelich, Regierungsbeauftragter für Mittelstand und Handwerk, hob die Bedeutung des Handwerks als eines „Sprungbretts in eine gute Zukunft“ hervor. In seinem Bericht aus der „Werkstatt der Mittelstandspolitik“ – so bezeichnete er sein Aufgabengebiet – attestierte er dem Handwerk, dass es bei der Umsetzung der Energiewende eine Schlüsselrolle spiele. Gleiches gelte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels dem altengerechten Bauen. Aber auch die Integrationsleistung des Handwerks sei beachtlich: Jeder achte Auszubildende habe einen ausländischen Pass.

Handwerkskammer-Präsident Joachim Möhrle machte dann vor der Preisvergabe mit Blick auf die abgeschafften Studiengebühren auf eine Ungleichbehandlung aufmerksam: Meisterschüler müssten die Kosten ihrer Fortbildung zu 90 Prozent aufbringen, während andere auf Staatskosten studieren und möglicherweise anschließend viel Geld verdienen könnten.

Die prämierten Betriebe
Das Preiskomitee hatte aus den insgesamt 20 Bewerbungen sechs Preisträger ermittelt. Die Wettbewerbsbeiträge wurden anhand der Kriterien „Innovationsgrad“, „Umsetzung und wirtschaftlicher Erfolg am Markt“ sowie „unternehmerische Leistung“ beurteilt.

Auch die Kreativität sowie die Qualität der handwerklichen Leistung spielten bei der Preisvergabe eine Rolle.Als Entscheidungsgrundlage wurden die bei verschiedenen Hochschulen und weiteren sachverständigen Stellen eingeholten Expertengutachten herangezogen.

Den 1. Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, erhielt die Firma eye-vis Gesellschaft für Projektions- und Großbildtechnik mbH aus Reutlingen für die Entwicklung der Bildschirmeinheit „omniSHAPE“. Damit sind beim Aufbau von kreativen Videowandaufbauten, z. B. auf Messen, der Form praktisch keine Grenzen mehr gesetzt.

Der 2. Preis in Höhe von 2.500 Euro ging an die Firma STP Strahltechnik Pliezhausen GmbH & Co. KG. Diese hat zur Herstellung von Holzhackschnitzeln einen Hacker mit zylindrischer anstelle konischer Schnecke entwickelt, wodurch sich insbesondere eine Verringerung des nicht verwertbaren Feinanteils des zerhäckselten Holzes erzielen lässt.

Der 3. Preis wurde in diesem Jahr gleich zweimal vergeben. Die Firma Graffiti Siebdruck GmbH aus Reutlingen hat mit dem „Serichroma® Stufensiebdruck“ ein Siebdruckverfahren entwickelt, welches eine qualitativ hochwertige Reproduktion von Kunstwerken ermöglicht. Das Energiemanagementsystem „Sunbrain“ der Firma Stiehle – Küche, Bad, Naturenergie aus Hayingen-Oberwilzingen hilft, die Eigennutzung des mittels einer Photovoltaikanlage selbst erzeugten Stroms zu optimieren. Beide Firmen erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro.

Der „Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten“, dotiert mit 1.500 Euro, wurde der Firma Max Steinhart GmbH aus Reutlingen zugesprochen. Der Betrieb hat mit einer Bagger-Wendevorrichtung für Steinplatten und Pflastersteine am Wettbewerb teilgenommen.

Mit dem „Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten“ in Höhe von 1.500 Euro wurde das Musikhaus Beck aus Dettingen/Erms ausgezeichnet, das handgefertigte Metallblasinstrumente für den Premiumanspruch herstellt.

Katalog mit allen Preiträgern und Wettbewerbsbeiträgen