Die Sieger des diesjährigen Innovationspreises der Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen mit Michael Bläsius (Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen; links) und Harald Herrmann (Präsident der Handwerkskammer Reutlingen; rechts).

13.11.2016

Kreativ und erfindungsreich

Die Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen hat zum 29. Mal innovative Betriebe aus der Region ausgezeichnet. Die fünf Preisträger wurden aus 18 Einsendungen ermittelt.

Für Spannung war gesorgt, denn die in diesem Jahr von der „Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“ ausgezeichneten Unternehmer wussten zwar von ihrer Nominierung, die genaue Platzierung wurde aber erst bei der Preisverleihung in der Hauptstelle der Kreissparkasse bekannt gegeben.

Vorstandsvorsitzender Michael Bläsius hob die Qualität der Einsendungen hervor: „Die Wettbewerbsbeiträge zeugen wieder einmal von der hohen Kompetenz und dem Ideenreichtum unser heimischen Handwerksbetriebe.“ 18 Handwerksbetriebe aus dem Landkreis Reutlingen hatten sich beworben

1. Preis (5.000 Euro): Max Steinhart GmbH aus Walddorfhäslach

Max Steinhart hat eine mobile Mischanlage entwickelt, die eine automatische Dosierung von epoxidharzgebundenem Mörtel ermöglicht. Das Material wird beim Verlegen stark beanspruchter Pflasterbeläge eingesetzt und musste bislang von Hand gemischt werden. Die neue Technik entlastet die Mitarbeiter von dieser körperlich anstrengenden Arbeit, bringt eine erhebliche Zeitersparnis auf der Baustelle und gewährleistet außerdem eine gleichbleibende Qualität des Mörtels, da Mischfehler vermieden werden können. Ein weiterer Pluspunkt ist die kompakte Bauweise der Anlage, die sich auf einem Abrollcontainer befindet. Zum Transport genügt ein Lastkraftwagen. Bislang waren mehrere Fahrzeuge und Anhänger im Einsatz. Auf der Baustelle wird somit deutlich weniger Platz benötigt.

2. Preis (2.500 Euro): Ruoff Maschinenbau GmbH aus Metzingen

Die in Werkzeugmaschinen eingesetzten Führungen haben Vor- und Nachteile: manche zeichnen sich durch hohe Steifigkeit aus, erlauben aber nur mäßige Geschwindigkeiten, andere lassen hohe Tempi zu, schwächeln aber bei der Dämpfung. Mit dem „Powerslide“-System ist es nun möglich, die Leistung bestehender Gleitbahn-Führungen deutlich zu erhöhen. Hierzu werden die Führungen mit einem aus Gießharz und Teflon bestehenden Materialverbund ausgestattet. Durch den Einsatz dieser neuartigen Kunststoffe sind die nachgerüsteten Führungen allen Anforderungen der Schwer-Zerspanung gewachsen

3. Preis (1.500 Euro): Otto Knecht GmbH & Co. KG

Die Knecht-Technikbox® ist eine Art „Kleinstkeller“ für die Haustechnik. Sie wurde für Bauherren entwickelt, die häufig aus Kostengründen auf einen Keller verzichten, die Anlagen für Heizung, Lüftung oder Warmwasseraufbereitung jedoch nicht im ohnehin knappen Wohnraum unterbringen wollen. Die aus Stahlbeton gefertigte Box ist unter dem Haus an jeder Gebäudeecke platzierbar und kann somit ideal auf die Situation vor Ort abgestimmt werden.

Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten (1.500 Euro): Werz Wohnmobile GmbH aus St. Johann-Upfingen

In einem Campingbus ist es wichtig, den vorhandenen Platz gut einzuteilen. Die für VW-Busse entwickelte Ausbau-Variante „Slimline“ zeichnet sich durch eine modular aufgebaute, extrem schmale Küchenzeile aus, in der dennoch alle wichtigen Komponenten ihren Platz finden. Spüle und Kocher sind herausziehbar. Der Kocher kann außerdem entnommen werden. Die Küchenkonstruktion macht sich an anderer Stelle bemerkbar. „Slimline“ bietet eine vergleichsweise breite Liegefläche von 1,30 m. Die Ausbau-Variante ist mit verschiedenen Dachaufbauten kombinierbar. Eine Vollisolierung der Fahrzeuge gehört zum Standard.

Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten (1.500 Euro): Optik Gut aus Münsingen

Brillenbügel aus Holz werden üblicherweise aus verleimten Holzfurnier hergestellt. Im Gegensatz dazu werden die Bügel der Wacholderbrille aus massivem Wacholderholz gefertigt. Nur so bleiben der Charakter und der Duft des Holzes erhalten. Die Herstellung und Verarbeitung ist jedoch sehr anspruchsvoll. Das feinst gemaserte Holz wird in aufwändiger Handarbeit zu herrlich duftenden Brillenbügeln verarbeitet.

Jede Brille ist ein Unikat, das in rund 60 Arbeitsschritten von Hand hergestellt wird. Auf Wunsch werden die Bügel an der Seite ausgefräst und Intarsien aus feinstem Wacholder-Stirnholz oder Schichten aus zartem Böttinger Marmor eingelegt. Auch für die Fertigung der Intarsien ist reine Handarbeit gefordert. Zur Pflege der Brille erhält der Käufer ein Wacholderwachs aus heimischer Herstellung. Dieses verleiht dem Holz und der Intarsie einen schönen Glanz und erhält den Duft des Holzes.