Fast wie ein Weihnachtsgeschenk: Peter Hofelich (Mitte), Landesbeauftragter für Mittelstand und Handwerk des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft, überreicht Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert (links) und Präsident Joachim Möhrle (rechts) den Bewilligungsbescheid für die Modernisierung der Bildungsakademie Tübingen. Mit auf dem Bild Geschäftsführerin Heidi Goller (2. von links) und der Leiter der Bildungsakademien Clemens Riegler (zweiter von rechts).

20.12.2011

Ministerium bewilligt Zuschuss für Bildungsakademie

"Für die Modernisierung der Ausstattung der Bildungsakademie Tübingen hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft der Handwerkskammer Reutlingen einen Zuschuss in Höhe von rund 345.060 Euro bewilligt", erklärte Peter Hofelich, Landesbeauftragter für Mittelstand und Handwerk des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft.

Er übergab am 19. Dezember 2011 den Bewilligungsbescheid an Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert von der Handwerkskammer Reutlingen. Der Strukturwandel der Wirtschafts- und Arbeitswelt erfordert eine ständige Anpassung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten an die neuesten Entwicklungen.

Er sei sehr froh, dass die überbetriebliche Ausbildung von Einsparungen im Landeshaushalt 2012/2013 verschont bleibe, hob Möhrle hervor. Die Förderung von Investitionen in die Ausbildungsstätten sei eine wichtige Grundlage für die qualifizierte Ausbildung junger Menschen. Hofelich ergänzte: „Um die Qualität der überbetrieblichen Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau zu erhalten, sind kontinuierliche Modernisierungen und Ergänzungen im technischen wie baulichen Bereich erforderlich. Mit der Förderung dieser Modernisierungen tragen wir dazu bei, den Fach- und Führungskräftenachwuchs der mittelständischen Wirtschaft zu sichern.“

Mit rund 280 Werkstatt- und Theorieplätzen sowie 100 Internatsplätzen besitzt die Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen Kapazitäten für die umfassende überbetriebliche Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte im gewerblich-technischen Bereich. Mit Hilfe der Fördermittel werden folgende Ausstattungsinvestitionen in den Bereichen der Bildungsakademie Tübingen getätigt:

  • CNC-Technik: CNC-Fräsmaschine mit Spannmittel, Schraubstock und eine Bandsäge
  • Metall- und Schweißtechnik: Fräs- und Ständerbohrmaschinen, Winkelbiegeapparat, Brennschneideautomat
  • Elektrotechnik: HDTV LCD TV – und Multimessgeräte sowie EIB-Komponenten und eine Wärmebildkamera
  • Pneumatik-Werkstatt: Laborarbeitsplätze und ein interaktives Whiteboard
  • Hydraulik-Werkstatt: Rollenstreckmaschine und Laborwägen
  • Kraftfahrzeugtechnik: Geräte zur Instandsetzung von Bremsscheiben und Diagnose von Fehlern, eine Scherenhebebühne, Geräte für die Fahrzeuglackierung. Darüber hinaus wird ein ursprünglich im Schweißbereich genutzter Raum für die Nutzung in der KfZ-Mechatronik umgebaut und ausstattet.
  • Farb- und Raumgestaltung: Sandstrahl- und Spritzgeräte, Messgeräte zur Bauwerksdiagnose, Materialfeuchte und Temperatur
  • Holztechnik: Säge-, Langbandschleif- und Ständerbohrmaschine, Meßausrüstungssets
  • EDV-Raum: Software für die Spracheingabe zur Erprobung der Einsatzmöglichkeiten in innovativen Lernfeldern (z.B. für Sehbehinderte, aber auch zur Erbprobung neuer Kommunikationsmedien).

Bei der beantragten Ausstattung handelt es sich schwerpunktmäßig um Ergänzungsbeschaffungen zur Anpassung an die Erfordernisse neuer Lehrgänge (insbesondere im Elektro- und KfZ-Bereich) und die technische Entwicklung.Die Gesamtkosten der Modernisierung betragen rund 1.150.200 Euro. Neben dem Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, das 30 Prozent der Kosten trägt, beteiligen sich der Bund mit 45 Prozent und die Handwerkskammer Reutlingen selbst mit 25 Prozent.

Das flächendeckende Netz überbetrieblicher Berufsbildungsstätten mit Werkstätten, Selbsttrainings- und Seminarräumen, das von den Organisationen und Selbsthilfeeinrichtungen der Wirtschaft getragen wird, ist die Grundlage für die überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungsangebote, die allen Betrieben und Beschäftigten offen stehen.

„Angesichts der drohenden verstärkten Fachkräfteknappheit können wir es uns nicht mehr leisten, auch nur einen Jugendlichen oder Erwerbstätigen im Abseits stehen zu lassen“, betonte Hofelich. Die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten seien nicht nur für die Leistungsfähigkeit des dualen Ausbildungssystems unverzichtbar. Als Weiterbildungseinrichtungen machten sie Fachkräfte mit neuen Technologien vertraut und bereiteten sie auf Führungsaufgaben vor.