Mike Seegis, Christian Weber, Marc Baltrusch, Andreas Büchele, Nikolaj Schwab und Ausbilder Ewald Finkbeiner, davor Benedikt Bott und Ausbilderin Gabriele Zürn. Foto: Grafmüller

27.01.2014

Motivationsschub inklusive

Auslandsaufenthalte zahlen sich mehrfach aus: im Job, bei der Bewerbung und natürlich auch persönlich. Das Oberlinhaus Freudenstadt hat deshalb sein Angebot erweitert und bietet Auslandspraktika für angehende Fachpraktiker an.

Die Vorteile von Auslandspraktika in der Ausbildung sind bekannt. Aber gilt das auch für Jugendliche, die besonderer Unterstützung bedürfen? Ewald Finkbeiner und Gabriele Zürn, Ausbilder im Oberlinhaus Freudenstadt, sind diese Frage praktisch angegangen. Sie haben ein Mobilitätsprojekt in der Fachpraktikerausbildung entwickelt und mit Unterstützung des europäischen Förderprogramms „Leonardo“ umgesetzt.

Im Mittelpunkt stehen sowohl die Persönlichkeitsentwicklung als auch die fachlichen Kompetenzen der Auszubildenden. Zwar verlange ein Auslandsaufenthalt den Jugendlichen einiges ab, betont Finkbeiner. Der Einsatz, sich auf eine andere Lebens- und Arbeitsumgebung einzulassen, zahle sich jedoch aus: „Die Auszubildenden sind fachlich vorangekommen, im Einzelfall sogar besser als bei einen normalen Praktikum zu Hause.“

Pluspunkt bei Bewerbungen

Als Projektpartner konnte Appisberg, ein Kompetenzzentrum für berufliche Integration in Männedorf am Züricher See gewonnen werden. Im Oktober 2013 machte sich die erste Gruppe, sechs angehende Fachpraktiker  für Holzbearbeitung und Gartenbaufachwerker, die ihre Ausbildung im Sommer abschließen werden. auf den Weg. Zwei Wochen lernten die Auszubildenden in Unterrichtsräumen und in der Holzwerkstatt der Einrichtung. Statt Noten gab es für alle Teilnehmer den Europass Mobilität. Ein Pluspunkt bei den anstehenden Bewerbungen.

Projektleiter Ewald Finkbeiner ist mit der Premiere zufrieden. „Die Jugendlichen haben an Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit gewonnen, sind flexibler und selbstständiger geworden“, meint der Schreinermeister mit Master-Abschluss. Dies werde auch im Ausbildungsalltag deutlich: „Die Motivation hat eindeutig zugenommen.“

Ausbilder Finkbeiner ist überzeugt, dass auch Skeptiker sich nach und nach vom Nutzen dieses Angebots überzeugen lassen. Schließlich gehe es um den Erwerb von persönlichen und fachlichen Kompetenzen, die im betrieblichen Alltag zentral sind. Die Planungen für das nächste Auslandspraktikum laufen bereits. Im kommenden Herbst werden angehende Fachpraktiker aus Freudenstadt sich wieder auf den Weg nach Männedorf machen.

www.oberlinhaus-fds.de

Weitere Informationen zu Auslandspraktika für Auszubildende und junge Berufstägige finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/auslandspraktika.html.