05.09.2012

Noch viele freie Lehrstellen im Handwerk

Im Handwerk sind noch zahlreiche Lehrstellen unbesetzt. Bis Ende August haben 1808 junge Frauen und Männer einen Ausbildungsvertrag mit einem Handwerksbetrieb abgeschlossen, meldet die Handwerkskammer Reutlingen. Das sind 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

Karl-Heinz Goller von der Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer ist mit Blick auf die Statistik der vergangenen Jahre zuversichtlich, dass sich in den kommenden Wochen noch einiges tun wird. „Zahlreiche Verträge kommen erst im September zustande“, erklärt Goller. Ein Vergleich mit dem Rekordjahr 2011 sei ohnehin nur eingeschränkt aussagefähig. Mit einem Plus von 7,8 Prozent hatte die Reutlinger Kammer sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene das beste Ergebnis im Handwerk erzielt. Damals waren insgesamt 2215 Neuverträge abschlossen worden. Vermutlich werde sich dies in 2012 nicht wiederholen lassen, so Goller. Die Handwerkskammer rechne dennoch nach wie vor mit einem guten Jahresabschluss.

Der positive Aspekt für alle, die noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind: im Handwerk sind zurzeit noch zahlreiche Ausbildungsplätze zu besetzen. In der Online-Lehrstellenbörse der Kammer sind allein für das Ausbildungsjahr 2012 noch 481 Lehrstellen in 303 Betrieben verzeichnet. Das Angebot reicht vom Automobilkaufmann bis zum Zimmerer, vom Augenoptiker oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis hin zum Hörgeräteakustiker oder Mechatroniker. Wer sich frühzeitig um einen Ausbildungsplatz für das nächste Jahr kümmern will, wird ebenfalls fündig. Zurzeit sind 679 freie Lehrstellen für das Ausbildungsjahr 2013 gemeldet.

Mit der unverändert hohen Ausbildungsbereitschaft reagiert das Handwerk auf die sich abzeichnenden Personalengpässe. Schon jetzt klagen einzelne Betriebe darüber, dass ihnen gut ausgebildete Mitarbeiter fehlen. Um den drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, setzen sie verstärkt auf Ausbildung. Kein einfaches Unterfangen, denn nicht immer finden die Betriebe den passenden Bewerber. „Es wird immer wichtiger, dass die Unternehmen sich öffnen, ein aktives Ausbildungsmarketing betreiben und möglichst frühzeitig Kontakt zu potentiellen Auszubildenden suchen“, rät Goller.

Die Handwerkskammer unterstützt die Betriebe bei ihrer Suche nach geeigneten Bewerbern. So finden in den Werkstätten der Bildungsakademie Tübingen regelmäßig Berufsorientierungstage für Schülerinnen und Schülern statt. Die Ausbildungsberater der Kammer informieren im Unterricht über Berufsbilder und Entwicklungsmöglichkeiten im Handwerk. In den vergangenen zwei Jahren wurden rund 150 Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Handwerksbetrieben vermittelt.

Die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer im Internet: www.hwk-reutlingen.de/ausbildung.