03.03.2006

Notwendigkeit steuerlicher Entlastung

Kürzlich war Beate Müller-Gemmeke, Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, und Dr. Gerhard Schick, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, zu einem Informationsgespräch bei der Handwerkskammer Reutlingen.

Thematisiert wurde zunächst die Notwendigkeit einer steuerlichen Entlastung für den Mittelstand sowie Fragen der Kreditfinanzierung, die insbesondere für die Betriebe des Handwerks von großer Bedeutung ist. Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, wies darauf hin, dass ein neues Unternehmenssteuerrecht dazu beitragen müsse, die Eigenkapitalstruktur der Handwerksbetriebe zu verbessern. Gleichzeitig müssten aber auch die Personalzusatzkosten nachhaltig gesenkt werden, um handwerkliche Arbeit wieder bezahlbarer zu machen.

Einig waren sich die Gesprächspartner, dass die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer im Jahr 2007 letztendlich die Schattenwirtschaft stärken und das Handwerk schwächen werde. Nicht zuletzt deshalb fordere das Handwerk, so Möhrle, bereits seit vielen Jahren, arbeitsintensive Dienstleistungen von der Mehrwertsteuer zu entlasten.

Sehr nahe war man sich auch bei den bildungspolitischen Positionen: Die Ausbildungsreife der Schüler müsse verbessert werden. Einen wichtigen Beitrag hierzu könnten pädagogisch strukturierte Ganztagesschulen leisten. Auch sei eine intensive Verzahnung von Schulen mit der Berufs- und Arbeitswelt enorm wichtig und müsse - so Müller-Gemmeke - gefördert werden. Ziel müsse eine Schule sein, in der alle Schüler gleichermaßen individuelle Unterstützung fänden.

Einigkeit bestand in der Gesprächsrunde auch darin, dass sich für das Handwerk im Bereich der erneuerbaren Energien neue Märkte erschließen könnten. Darüber hinaus erfülle gerade das Handwerk die Forderung, nachhaltig zu wirtschaften und natürliche Ressourcen zu schonen und so für eine Verbesserung der Energieeffizienz zu sorgen, in besonders hohem Maße. Außerdem sei verstärkt die dezentrale und regenerative Energieerzeugung zu forcieren.