Sorglosigkeit kann teuer werden: Wer das Internet nutzt, sollte sich für einen ausreichenden Schutz seiner Daten kümmern.

07.12.2010

Studie: Mittelständler häufig sorglos im Umgang mit dem Internet

Zwar nutzen immer mehr mittelständische Unternehmen das Internet, doch Sicherheitsaspekte werden dabei häufig vernachlässigt. Nach Angaben des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) setzt nur jedes zehnte Unternehmen ein zeitgemäßes Sicherheitspaket ein. Knapp zwei Drittel haben bisher überhaupt nichts unternommen. Mehr als 2.700 kleine und mittlere Unternehmen und Handwerksbetriebe hatten sich an einer Umfrage beteiligt.

Die Forscher stellen einen deutlichen Informations- und Nachholbedarf des Mittelstandes fest. Denn obwohl das Internet immer intensiver und vielfältiger genutzt, scheint der Kenntnisstand über die Gefahren für eigene Daten und die der Geschäftspartner gering ausgeprägt zu sein. Dass sich Unternehmen ohne entsprechenden Schutz angreifbar machen, ist nur einer knappen Mehrheit von 56 Prozent der Befragten bewusst. 44 Prozent beschäftigen sich überhaupt nicht mit dem Thema "IT-Sicherheit" und ein weiteres Viertel hat sich zwar bereits mit dem Thema auseinandergesetzt, bislang jedoch noch nichts unternommen. Gerade mal ein Drittel hat bereits spezifische Maßnahmen umgesetzt.

Die bundesweite Erhebung wurde im Zeitraum vom April bis August 2010 durchgeführt. Insgesamt 2.751 kleine und mittlere Unternehmen und Handwerksbetriebe hatten teilgenommen. Knapp 45 Prozent gehörten dem Dienstleistungssektor an, 18 Prozent dem Handwerk, 12 Prozent der Industrie und 15 Prozent dem Handel.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Internet vor allem zur Kommunikation per E-Mail oder zum Datenaustausch mit Externen genutzt wird. Die damit einhergehenden Sicherheitsprobleme, finden auch bei kleinen Mittelständlern zunehmend Beachtung. So spielt für mehr als der Hälfte aller befragten Unternehmen das Thema Computerspionage bereits heute eine Rolle. Jedoch verfügt lediglich jedes zehnte Unternehmen über ein vollständiges Präventionspaket, nahezu ein Viertel hat bislang nur Einzelmaßnahmen umgesetzt.

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Das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr
          
Seit 1998 berät und begleitet das Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr mittelständische Unternehmen bei der Einführung von E-Business Lösungen. In dieser Zeit hat sich das Netzwerk als unabhängiger und unparteilicher Lotse etabliert. Das bundesweite Netzwerk unterhält 28 regionale Kompetenzzentren und ein Branchenkompetenzzentrum für den Handel. Pro Jahr nutzen rund 30.000 Besucher das Beratungs- und Veranstaltungsangebot. Die Arbeit des Netzwerks wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert.

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Weiterführende Informationen zum Thema

Unternehmen, Verbände und andere Institutionen haben sich zur Initative "Deutschland sicher im Netz" zusammengefunden. Auf der Homepage des Verbundes gibt es ein umfassendes Informationsangebot: Einführungen, Hinweise für verschiedene Personengruppen im Unternehmen und einen Sicherheitscheck, der online durchgeführt werden kann.

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Das Bürger-CERT, ein Projekt des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, informiert und warnt Bürger und kleine Unternehmen schnell, kompetent, neutral und kostenfrei vor Viren, Würmern und Sicherheitslücken in Computeranwendungen.

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Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr: Grundlagen, Begriffsklärungen und zahlreiche Fallbeispiele.

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