23.02.2006

Weiterhin zurückhaltend

Die in den vergangenen Monaten leicht verbesserte konjunkturelle Wetterlage hat sich für die Handwerksbetriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen weiter stabilisiert.

Das Ergebnis der Umfrage bei repräsentativ ausgewählten Handwerksbetrieben in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb macht allerdings auch deutlich, dass der Entwicklung weiterhin die entscheidende Schubkraft fehlt - auch wenn sich die Ausgangslage in der Region im Vergleich zum Land Baden-Württemberg insgesamt positiver darstellt.

Trotz dieser Stabilisierung ist für die Betriebe in der Region noch immer keine spürbare und nachhaltige Steigerung der binnenwirtschaftlichen Dynamik zu erkennen. Deshalb ist weiterhin nicht mit eindeutigen Impulsen für den Arbeitsmarkt oder auch für zusätzliche Investitionen zu rechnen. Zwar melden über 20 Prozent der Betriebe Umsatzsteigerungen, allerdings dürfte diese Entwicklung im Wesentlichen saisonal bedingt gewesen sein. Bereits für das laufende Quartal werden wieder rückläufige Umsatzzahlen erwartet.

Inwieweit die für das kommende Jahr geplante Erhöhung der deutschen Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte einen Schub für das Wirtschaftswachstum auch in der Region auslösen wird, lässt sich zumindest jetzt noch nicht endgültig abschätzen. Vereinzelt berichten Handwerksbetriebe, dass Kunden größere Investitionen in diesem Jahr abwickeln wollen.

SteuerbonusAuch der jetzt mögliche Steuerbonus für Handwerkerleistungen könnte in einigen Branchen zu einer Steigerung des Auftragseinganges führen. Immerhin können bis zu 600 Euro der reinen Arbeitskosten jährlich von der Steuer abgezogen werden. Diese Möglichkeiten haben sich bei den Äußerungen der Handwerksbetriebe zur künftigen konjunkturellen Entwicklung jedenfalls noch nicht ausgewirkt.

Selbst im Metallgewerbe - der mit rund 3900 Betrieben stärksten Gruppe unter den 12000 Betrieben im Kammerbezirk – werden leichte Umsatzrückgänge erwartet - allerdings immer noch auf hohem Niveau; die Geschäftslage wird weitestgehend als gut bezeichnet.

Auch im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe wird die Geschäftslage positiv eingeschätzt. Die Erwartungen des Vorquartals wurden also bestätigt. Auch die Geschäftsentwicklung des laufenden Quartals wird positiv gesehen. Die Entwicklung im Kraftfahrzeuggewerbe hat sich inzwischen ebenfalls deutlich stabilisiert. Gleiches gilt für die Erwartungen in Bezug auf Auftragseingang und Umsatzentwicklung.

Weiterhin uneinheitlich zeigt sich hingegen die Einschätzung der Geschäftslage bei den Dienstleistungshandwerken und dem Gewerbe für den gehobenen Bedarf. Das Weihnachtsgeschäft hatte sich offensichtlich nicht so positiv entwickelt, wie es noch im Vorquartal erwartet worden war. Grund dürfte auch hier die nach wie vor gebremste Binnennachfrage sein.