Karl Wagner, Abteilungsleiter der Meisterprüfungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen, Michael Junger, Peter Gramer, Horst Kern und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert (v.li.n.re.).

20.05.2014

„Wenn’s am schönsten ist…“

„Wenn’s am schönsten ist, dann soll man gehen“, sagte Horst Kern, der nahezu drei Jahrzehnte – davon über 20 Jahre als Vorsitzender – im Meisterprüfungsausschuss der Zimmerer gearbeitet hat. Jetzt wurde der Bauingenieur und Zimmerermeister aus Reutlingen-Betzingen mit zwei Kollegen in der Handwerkskammer Reutlingen verabschiedet.

„Jeder kann sich ausrechnen, wie viele junge Zimmerermeister Horst Kern mit dem Meistertitel in die Arbeitswelt entlassen hat“, sagte Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, anlässlich seiner Verabschiedung.

Pro Jahr seien es 22 bis 24 Prüflinge gewesen, die in die Meisterklasse der Kerschensteinerschule gegangen sind – also in seiner Amtszeit ca. 600 junge Menschen. Man könne außerdem davon ausgehen, dass viele Existenzgründer im Kammerbezirk durch die Hand von Horst Kern gegangen seien und er damit das Zimmererhandwerk in der Region maßgeblich mit geprägt habe.

„Der Diplomat“ wurde Kern in seiner Zeit als Meisterprüfungsausschussvorsitzender genannt, führte Eisert weiter aus. Denn in seiner Amtszeit habe es keine Widersprüche und Klagen gegen Prüfungsergebnisse gegeben.

Auch der Bauingenieur und Zimmerermeister Michael Junger aus Pfullingen war seit Anfang der 90er-Jahre als stellvertretender Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses als Spezialist für die Statik tätig.

Er sei – wie im Übrigen die anderen Prüfer auch – bei der Korrektur und der Bewertung der Prüfungsaufgaben immer sehr korrekt aber eben auch bescheiden gewesen. Darüber hinaus sei Junger fachlich immer auf dem neusten Stand gewesen und er sei – auch das wurde von Eisert hervorgehoben – immer ein guter Freund gewesen. Es sei sehr schön, so Eisert, dass auch diese eher persönlichen Aspekte bei solch einer Rückschau Erwähnung finden würden.

Als letzter wurden dann Zimmerermeister Peter Gramer aus Horb-Bildechingen verabschiedet. Der begeisterte Hobby-Jäger war seit 1995 als Vertreter der Selbstständigen im Prüfungsausschuss.

Abschließend wies Eisert darauf hin, dass ohne ehrenamtliches Engagement die Weiterbildung in sehr vielen Bereichen völlig in Frage gestellt wäre – und sie wäre außerdem auch deutlich teurer.

Dieses Engagement sei daher ein unersetzlicher Beitrag für das Gemeinwesen. Vor allem sei ehrenamtliche Arbeit Ausdruck davon, dass Bürgerinnen und Bürger sich ihrer Verantwortung für das „Ganze“ bewusst seien.

Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen gibt es über 1.000 ehrenamtliche Handwerker, die sich in den Organisationen für den Nachwuchs und für die Zukunft des Handwerks engagieren.