Die Bildungsakademie Tübingen von oben. Hier findet die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) für Auszubildende aus dem Kammerbezirk Reutlingen statt (Luftbild: Manfred Grohe).

15.02.2012

Zuschüsse für Bildungszentren

„Das ist doch mal eine gute Nachricht“, freut sich Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Der heute verabschiedete Staatshaushalt für das Jahr 2012 beinhaltet deutlich höhere Gelder für die Mittelstandsförderung. So wurden die Zuschüsse für die Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen aufgestockt.

Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) habe in der Vergangenheit immer wieder mit Nachdruck auf die zentrale Bedeutung der Bildungszentren des Handwerks hingewiesen. Es sei ein immenser Sanierungsstau aufgelaufen, der den Anschluss der Aus- und Weiterbildung an die Entwicklung von Technologien und Märkten gefährde.

Im Landeshaushalt wurden nun die Investitionszuschüsse für die rund 60 Bildungszentren der Handwerksorganisationen von 5,75 Millionen auf 7,5 Millionen Euro aufgestockt. Möhrle: „Das befreit uns zwar nicht von allen Sorgen, ist aber ein erster positiver Schritt, der Hoffnung macht.“ Damit könnten zum einen die häufig aus den 70er-Jahren stammenden Gebäude saniert sowie moderne Geräte und Maschinen gekauft werden.

Die überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) in den Bildungszentren ermöglicht den meist kleinen Betrieben eine differenzierte Ausbildung auf aktuellem technologischem Stand und schafft die Voraussetzungen dafür, dass auch Jugendliche mit eingeschränkter Ausbildungsfähigkeit erfolgreich ihre Berufslehre durchlaufen können. Zudem bringen sonstige Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen Gesellen und Betriebsinhaber auf den neuesten Wissensstand.

Neben den Investitionszuschüssen wurde im Haushalt auch ein höherer Betrag für die Lehrgangsförderung eingestellt. Der Handwerkstag (BWHT) geht davon aus, dass in den nächsten Jahren die Zahl der ÜBA-Kurse steigen wird. Möhrle: „Dies verlangt der rasante technische Fortschritt in vielen Berufen wie zum Beispiel in den Bereichen Kraftfahrzeug und Haustechnik.“ Zudem müssten immer häufiger in Grundkursen schulische Defizite der Auszubildenden abgebaut werden.

Die Mittel aus dem Landesetat, betonte Möhrle, seien gut angelegtes Geld:„Wer die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks stärkt, der sorgt auch für wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität.“ Und nicht zuletzt werde das Land entlastet: „Ohne die Bildungszentren des Handwerks wären die notwendigen schulischen Maßnahmen mit ungleich höheren Kosten für das Land und die kommunalen Schulträger verbunden."

Eine Pressemitteilung des BWHT.